Vor 50 Jahren – Erste Fußgängerampel in Glonn

 

Wenn man vor 100 Jahren gefordert hätte, man solle eine Regelung schaffen, die Fuß­gängern den Vorrang gibt, hätte man das belächelt. Die Pferde-und Ochsengespanne und die seltenen und langsameren Kraftfahrzeuge, aber auch die schmä­leren Straßen machten so etwas entbehrlich. Der zunehmende und vor allen Dingen der immer schneller werdende Verkehr, besonders in den Sechzigerjahren, brachte für die Fußgänger neue Probleme.

Die Glonner Schulen waren seit 1838 im südlich der Hauptstraße gelegenen Ortsteil. Die Überquerung der Hauptstraße, die seit den 50-Jahren gekenn­zeichnet war, erfolgte bevorzugt beim „Gürtler“. Wegen der wachsenden Kinderzahl aber auch wegen des zunehmenden Schulbusverkehrs, die heutige Geschwister-Scholl-Straße gab es noch nicht, und das bei stei­gendem Durchgangsverkehr, entschied man sich im Frühjahr 1972 eine Ampelanlage zu beantragen, beziehungsweise zu errichten. Aber auch der gestiegene Busverkehr, der sich infolge der Bahneinstellung ab 1970 entwickelte, deren Haltestellen am Marktplatz und am Bahnhofplatz waren, steigerten die Übergangsfrequenz an dieser Stelle. Zudem hatte sich in Glonn die Zahl der Einwohner weiter nach oben entwickelt. Dass die Ampelanlage nötig war, zeigt auch, dass schon 1975 eine  Verlängerung der „Grünphasen“ erfolgte, auch um gerade den Älteren und Behinderten einen gefahrlosen Übergang zu ermöglichen. Das permanente „Grün“ auf der Staatsstraße (soweit kein Fußgängerbedarf) wurde dann 1979 geschaltet
Eine große Erleichterung für die Fußgänger und Radfahrer, insbesondere für die Kindergar­tenkinder, gab es dann 1992 mit dem Bau der Überquerungshilfe in Höhe des Pfarrhofes. Gerade hier, wo durch Abbiegespuren die Straße breiter war, wurde eine große Gefahrenstelle ent­schärft.

Als nächste Übergangshilfe wurde der Zebrastreifen zwi­schen der „Lanz“ und der Hu­bertusapotheke gebaut. Es muss 1997 gewesen sein. Hier war wohl der Bau der Apotheke und der Arztpraxen ausschlaggebend. Von den innerörtlichen Übergän­gen konnte Nummer vier beim Winhart 2016/17 fertiggestellt werden. Dieser war besonders wichtig für die Passanten zum und vom Busbahnhof. Darunter viele Schülerinnen und Schüler, die die Busverbindung zu den Schulen nach Grafing, Ebersberg und Piusheim nutzen. Die Situ­ation an dieser Stelle war durch Einmündung der Kastenseeonerstraße als besonders gefährlich eingestuft. Per Gemeinderatsbe­schluss wurde darüber im Okto­ber 2015 entschieden.

Hans Obermair

aus GMS Ausgabe 259 im Februar 2022

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