Aktuelle Infos von Bürgermeister Josef Oswald

April 2024
Liebe Glonnerinnen und Glonner,  

bei der Gemeinde gehen immer wieder Meldungen oder Beschwerden über Verschmutzungen ein und auch bei der Bürgerversammlung war dies ein Thema. Daher versuche ich im Rahmen des Vorwortes aus gemeindlicher bzw. meiner Perspektive dies zu betrachten.

Zuerst muss festgehalten werden, dass das subjektive Empfinden bei den Menschen bezüglich Verschmutzung sehr unterschiedlich ist und in meinen Augen auch abhängig vom konkreten Ort zu werten ist. So sind z.B. Blätter von Bäumen oder ähnliches in der Ortschaft für viele nicht schön, aber für die Natur (z.B. Insekten, Igel) durchaus wichtig. Spätestens seit dem Volksbegehren zur Artenvielfalt in Bayern unter dem Titel „Rettet die Bienen“ sollte dies allgemein bekannt sein. Auch ein hoher Totholzanteil im Gewässer ist für die Gewässerökologie von hohem Wert. Somit hat es einen Wert bzw. ist es erstrebenswert, wenn nicht alles „blitzblank“ ist. Zu einem Problem wird der „natürliche Müll“ aber an der falschen Stelle. So ist das Totholz in Fließgewässern mit Hochwassergefahr ein Problem und ab einem gewissen Maß z.B. auch Blätter auf Verkehrsflächen. Zum einen besteht für die Verkehrsteilnehmer eine Rutschgefahr und zum anderen können dadurch Gullys verstopft werden, was zu Überschwemmungen und Folgeschäden führen kann. Daher ist die Reinhaltung der Verkehrsflächen in der Straßenreinigungsverordnung geregelt. Da es praktisch für alle Gemeinden unmöglich ist, die Straßen und Gehwege sauber zu halten, ist die Reinhaltung regelmäßig eine Verpflichtung der Grundstücksanlieger. So ist es auch in Glonn geregelt. Details finden Sie in der Straßenreinigungs- und Sicherungsverordnung im Internet unter www.glonn.de bei dem Menüpunkt „Gemeinde – Rathaus – Satzungen und Gebühren“. Als Gemeinde unterstützen wir dabei die Anlieger, indem wir die Kehrmaschine beauftragen und auch turnusmäßig Gullys leeren. Ebenso lassen wir den Bewuchs am Straßenrand/Gehsteig regelmäßig maschinell entfernen. Diese Tätigkeiten sind allerdings als rein freiwillige Leistung zu verstehen und entbinden die Grundstücksanlieger keinesfalls von deren Verpflichtung. Somit ist eine verschmutzte Verkehrsfläche im Regelfall die Folge, wenn ein Grundstücksanlieger seiner Verpflichtung nicht nachkommt.

Viel ärgerlicher und definitiv als Verschmutzung zu werten, sind die weggeworfenen Gegenstände wie Plastik, Zigarettenkippen, Papier etc. Auch wenn bei uns das Problem nicht so groß wie in vielen anderen Gemeinden/Ländern ist, so erachte ich es dennoch als sehr trauriges Bild unserer Gesellschaft. Dabei ist mir bewusst, dass auch hier wenige Prozent der Mitbürger oder Gäste Verursacher des Problems sind. Diese werfen mitgebrachte Gegenstände weg bzw. entsorgen diese nicht ordnungsgemäß. Wie in vielen Bereichen unseres Lebens scheint ein Teil von uns zu glauben, sich nicht an Regeln halten zu müssen. Hier ist es für die Gemeinde praktisch unmöglich, im Nachgang etwas zu verbessern bzw. an die Verursacher zu kommen. Die in meinen Augen beste Option ist hier, wie in vielen Lebenssituationen, die Verursacher direkt anzusprechen. Ist dies nicht möglich oder gewollt, so benötigt die Gemeinde neben der Meldung eines Vorfalls auch konkrete Angaben zu Personen, Fahrzeugkennzeichen etc. sowie die Bereitschaft als Zeuge zur Verfügung zu stehen. Haben wir dies nicht, so können wir praktisch nichts machen, da nahezu alle Vorfälle abgestritten werden.

Realistischerweise wird man Müll in der Landschaft leider nie ganz vermeiden können, aber wenn jeder von uns Verursacher direkt anspricht und auch mal etwas aufsammelt und korrekt entsorgt, so sollte es doch möglich sein, die Umwelt sauber zu halten. Dies sind wir unserer schönen Landschaft schuldig und es gibt eine Reihe von Mitbürgern, welche dankenswerterweise so handeln.

Ihr Josef Oswald, 1. Bürgermeister