Niedermair Chronik Teil 3

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III. Kulturgeschichtliches

 

 

Das Haberfeldtreiben
Quellen: Bavaria I. Heimbucher. Geschichte von Miesbach.

Es dürfte angebracht sein, eine eigene Abhandlung über das Haberfeld­treiben einzuschalten, zumal Glonn mitten im Haberergebiet liegt. Das .Haberfeldtreihen scheint schon sehr alt zu sein und mit dem Vehmgerichte zur Zeit Karl des Großen in Zusammenhang zu stehen. Eigentümlich aber ist es, daß das Haberfeldtreiben nur zwischen Isar und Inn, hauptsächlich im Mangfallgebiet, das ist in den Bezirksämtern Miesbach, Ebersberg, Tölz. Rosenheim und München Süd stattfindet. Seinen Ausgangspunkt soll das Haberfeld treiben von der alten Grafschaft Hohenwaldeck genommen haben. Gewöhnlich nimmt man an, daß das Haberfeldtreiben die Fortsetzung des Rügegerichtes sei, das Karl der Große durch die geistliche und weltliche Obrigkeit in den einzelnen Gauen ausüben ließ. Wenigstens erwähnen die .Haberfeldtreiber noch immer Kaiser Karl bei ihrem nächtlichen Treiben; sein Name wird zuerst verlesen und sie geben sich als Abgesandte des Kaisers Karl vom Untersberg aus. Beim Schlusse des Treibens wird der Kaiser Karl noch aufgefordert das Protokoll zu unterschreiben: „Kaiser Karl muß noch kommen und ’s Protokoll unterschreiben, daß wir das nächste Mal in N. N. Haberfeldtreiben.“ Über den Namen und die Bedeutung „Haberfeldtreiben“ bestehen verschiedene Ansichten. Die beste Erklärung ergibt sich wohl daraus, daß es erst nach Aberntung der Haberfelder stattfindet; andere meinen, daß man Schuldige unter Rutenhieben durch das Haberfeld trieb, wie es hei den alten Deutschen nach der Germania des Tacitus (19. Kap.) der Fall war, wo erzählt wird, daß eine untreue Frau durch das ganze Dorf ge­peitscht wurde; andere leiten es ab vom uralten Worte „hafr“, lateinisch „caper“ was „Bock‘ und „vell“ = Fell bedeutet. Haferfell ist soviel wie Bock­fell. Der Bock war das Zeichen des Thor, des germanischen Gottes des Rech­tes und der ehelichen Treue. Mit Bockfellen waren auch einige Haberfeld­treiber bekleidet, besonders solche, welche der Gefahr, gesehen zu werden, ausgesetzt waren. Die Ursache des Haberfeldtreibens wird wohl darin zu suchen sein, daß seit dem Verfall des deutschen Rechtslebens der Bauer fast gänzlich von der Rechtspflege ausgeschlossen war. Da der Bauer kein ande­res Mittel zur Verfügung hatte, dem Schuldigen beizukommen, griff er zu diesem Vehmgerichte, das nur solche Vergehen rügte, die außerhalb des gerichtlichen und polizeilichen Strafrechtes lagen, besonders Sünden gegen die Volksmoral, wie Vergehen in sittlicher Beziehung, Frevel, Wucher, Diebstahl, Bestechung u. dgl. Von dieser Volksjustiz bleibt niemand ver­schont, weder der Geistliche noch der Beamte, weder der einfache Bürger noch der Adelige. Von den Haberfeldtreibern kann der Betreffende erfah­ren, wie die öffentliche Volksmeinung von ihm denkt.

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Bekanntlich hatten die Haberer am Samstag, den 31. Oktober 1885 die Absicht, in Glonn Haberfeld zu treiben. Beim Huberwirt hatte man dasBier aus dein Keller fortgeschleppt in den Wald ober der Wiesmühle beim Fußweg nach Frauenreut und die zurückgelassenen Spuren ließen erkennen, daß so ziemlich alles zum Haberfeldtreiben vorbereitet war. Allein mehrere Haberfeldtreiber fanden den Weg zur Sammelstelle nicht und so unterblieb das Treiben. So denkt man in Glonn selbst noch kein Haberfeldtreiben. Doch die Folgen dieses nicht zur Ausführung gelangten Treibens blieben den Glonnern nicht erspart. Vom Bezirksamt kam der Befehl, daß an jedem Vorabend eines Sonn- oder Feiertags (denn nur an solchen Tagen findet ein Treiben statt) vom 5. November 1885 bis 22. Januar 1886 von 9 Uhr abends bis 4 Uhr morgens mehrere Männer Patrouille gehen mußten. So wurden damals mehr die Unschuldigen als die Schuldigen bestraft, da zu dieser Zeit fast nur mehr ledige Burschen zum Haberfeldtreiben gingen. Auch anfangs der neunziger Jahre war in Glonn ein Haberfeldtreiben angesagt und wirklich kamen an einem Samstag ein paar Dutzend Gendarmen mit dem Bezirksamtmann nach Glonn und harrten hinter verschlossenen Türen mit gespanntester Erwartung der Dinge, die da kommen sollten. Allein vergebens. Es wurde ihnen ein Schabernack gespielt. Das Haberfeldtreiben wurde nach Glonn angesagt zu dem Zwecke, die Männer des Gesetzes von Ebersberg wegzubringen, damit man in Steinhöring ungestört treiben konnte. In den letzten Jahrzehnten wurde fast in allen Gemeinden der Umgebung von Glonn getrieben. Dieses ursprüngliche urwüchsige und ernst betriebene Sittengericht des Oberlandes ist in den letzten Jahrzehnten sehr ausgeartet, so daß mancher alter Haberer sagte, daß bereits nur mehr Lumpen treiben. In alter Zeit wurde es auf alle mögliche Weise verhütet einen Schaden zuzufügen und wurde ein solcher verursacht, so wurde er wieder reichlich ersetzt. In letzter Zeit artete das Treiben so aus, daß die Haberer einer mißliebigen Persönlichkeit vor das Haus rückten, mit scharf geladenen Gewehren hineingeschossen und zum Schluß noch Spektakel machten und alle Fenster einschlugen, wovon Glonn und Umgebung manches Unangenehme erzählen könnte. So wurden die Haberer allmählich der Schrecken aller Gutgesinnten, in früherer Zeit ist es niemals vorgekommen, daß ein Haberer aufgekommen wäre. Erst im Jahre 1895 wurde eine Bresche in diesen Geheimbund geschlagen. Auf Angabe hin kam eines Tages die Polizei, hielt Haussuchungen und führte die Haberer gefesselt in Untersuchungshaft ab. Dies verursachte allerorts großes Aufsehen. In den Jahren             1895/96 wurden etwa hundert Haberer eingesperrt.    Besonders schwer bestraft wurden die Haberermeister: der Bürgermeister von Sauerlach und Killi Balthasar von Münster, der am 12. Januar 1925 beim Holzschneiden tötlich verunglückte. In den folgenden Jahren ruhte zwar das Haberfeldtreiben, doch darf man sich noch nicht der Erwartung hingeben, daß hiemit das Haberfeldtreiben schon ausgerottet sei. So wurde 1906 in Neukirchen bei Miesbach und in Frauenneuharting regelrecht Haberfeld getrieben und für das nächste Treiben Glonn in Aussicht genommen, was wieder nicht eintraf. 1907 fand in Oberwarngau und in Elbach bei Miesbach ein Haberfeldtreiben statt. Die Verfolgung der Haberfeldtreiber durch weltliche und geistliche Gewalt begann schon um 1830. Anfangs

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der vierziger Jahre wurden in den betreffenden Gemeinden die nächtlichen Patrouillen eingeführt und möglichst viele junge Leute zum Militär ein­berufen, Von 1863-66 und seit 1890 wurde das Haberfeldtreiben so sehr zur Verleumdung, Rachsucht, Unsittlichkeit und Auflehnung gegen die Obrigkeit mißbraucht, daß nicht nur die weltlichen Behörden aufs strengste vorgingen, sondern auch Erzbischof Gregor von Scherr 1866 und Anto­nius von Thoma 1893 die Exkommunikation über alle Beteiligten verhäng­ten. Mag der Brauch auch ursprünglich aus einem gesunden sittlichen Empfinden des Volkes entstanden sein und hie und da sein Gutes gewirkt haben, so kann davon heutzutage nicht mehr die Rede sein. Doch darf man die Haberer in ihrer Gesamtheit nicht als einen Ausbund von Schlechtigkeit hinstellen, wie das manchmal von Leuten geschieht, die den Volkscharakter der hiesigen Gegend nicht genügend kennen gelernt haben. Man muß sich in das alte Herkommen des Haberfeldtreibens hineindenken und bedenken wie zäh das Volk an alten Bräuchen hängt, dann wird man das urwüchsige Volksgericht einigermaßen verstehen. Zu billigen und zu verteidigen ist es auf keinen Fall. Wie das Duell in Studentenkreisen trotz des kirchlichen Verbotes vielfach anders beurteilt wird als in den bürgerlichen Kreisen, so wird das Haberfeldtreiben von den Haberern für nicht so gefährlich ange­sehen. „Der Völkerpsychologe kennt die magische Gewalt, mit welcher oft­mals ererbte Vorurteile das Handeln einzelner, ja selbst ganzer Gesell­schaftsklassen zu beeinflussen vermögen. Gleich einer Zwangsvorstellung er­hält sich bis heute in den höheren Gesellschaftskreisen der Glaube an die Unentbehrlichkeit des Duells“. Das Haberfeldtreiben ist ebenso verwerflich und auszurotten wie das Duell. Allein es wird noch eine geraume Zeit ver­gehen, bis diese tief eingewurzelten und altererbten Gebräuche und Vor­urteile aus unserer Mitte schwinden. Gar manche Haberer waren selbst keine Tugendpolde und hätten alle Veranlassung gehabt, sich selbst zu treiben

Volksbräuche in der hiesigen Gegend während des Jahres

Der Silvestertag wird nur mehr teilweise als Bauernfeiertag gehalten: Aberglaube wird an diesem Tage hier nicht getrieben. Am Abend des Sil­vestertages wird noch vereinzelt das Neujahr angeschossen. Am Neujahrs­tag sucht eine Person der anderen mit dem Neujahrwünschen zuvorzukom­men und die Kinder üben an ihren Eltern und erwachsenen Personen am Namenstag und am Neujahrstag fleißig „das Krageln“ (mit beiden Händen am Hals fest fassen) mit den bekannten Worten: „Wos ghoast her“ und zwar solange bis sie ein Geschenk erhalten.

Am Heiligen Dreikönigsabend muß eine Person dreimal um das Haus gehen und dasselbe mit Weihwasser besprengen. Der Hausvater oder die Hausmutter vollzieht in Ermangelung eines Rauchfasses meistens mit einem eisernen Hafen die Räucherung des Hauses, wozu geweihter Weihrauch, geweihte Palmkätzchen, das Antlaßkränzchen und die geweihten Heublu­men der Franziskanerkollektoren verwendet werden.

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Die Besprengung mit Weihwasser und die Räucherung erstreckt sich auf alle Räume des Hau­ses; über jede Tür werden die üblichen Zeichen mit der geweihten Kreide geschrieben. Ein Überbleibsel von den Rauchnächten scheint bei uns noch der Zuruf am Dreikönigstag zu sein: „Gennachtn un’s neu Jahr, zahl mich für drei Jahr“.

Um Sebastian sagt man: „Sebastion, macht an Lackei a Bohn; hots no koans, so machts eahm oans.“

Um Pauli Bekehr ist halber Winter hin und halber Winter her.

Der Lichtmeßtag war früher ein großer Freudentag, weil an diesem Tage meistens der Lohn vom ganzen Jahre ausbezahlt wurde; heute dagegen hat die Mehrzahl der Dienstboten nur mehr den Wochenlohn einzubrin­gen. Am Abend des Lichtmeßtages finden sich alle Familienglieder zum Rosenkranzbeten ein, wobei einige Dutzend Pfennigkerzlein brennen. Jede Person hat eine gewisse Anzahl Kerzlein, die gewöhnlich auf „Mi1librettln“ befestigt werden; eines kommt zum Weihwasserkessel für die Armen Seelen an der Stubentüre. Die Asche von den verbrannten Kerzlein wird häufig gegessen und soll langes Leben verleihen. Diejenige Person, deren Kerzen am schnellsten verbrennen, soll zuerst sterben müssen.

Am Tage nach Lichtmeß wird der Blasiussegen erteilt. Oft heißt es: Diese Person ist ein rechtes „Blasl“ (= einfältige und vorlaute Person). Der Volksmund sagt auch: „Bist ein Blasl, bleibst ein Blasl, wirst nicht g’scheit, in Ewigkeit.“ Von Lichtmeß bis zum darauffolgenden Sonntag ist die Schlenkelwoche für die Dienstboten, in der sie gewöhnlich nicht arbeiten, außer sie stehen sofort bei einem Bauern ein. Am Schlenikelpfinzta findet in Grafing und Holzkirchen ein Schlenkelmarkt statt. Die stellenlosen Dienstboten sitzen in den Wirtshäusern und warten bis ein Bauer zum Dingen kommt.

Um Neujahr wächst der Tag um einen Hahnenschritt, zu Heilig-Drei­ König um einen Hirschsprung und zu Lichtmeß um eine ganze Stund

Mattheis brichts Eis, find er keins, so macht er eins.

An Fasching ist nichts besonders los, daher ist am Aschermittwoch auch das Geldbeutelwaschen hier nicht üblich und nicht notwendig.

In der Fastenzeit erscheinen die gebräuchlichen Fastenbretzen.

Wer am Palmsonntag am längsten schläft, wird der Palmesel genannt. Die Palmbesen werden an möglichst langen Stielen getragen und bei der Weihe ziemlich hoch gehalten. Nach der Palmweihe wird noch in manchem Hause etwas von den Palmkätzchen gegessen; im Sommer werden hei einem heftigen Gewitter geweihte Palmzweige ins Feuer gelegt; heiratet ein Sohn oder eine Tochter, so steckt die Mutter der betreffenden Person geweihte Palmkätzchen in eine Tasche zur Bewahrung vor Unglück, Palmzweige wer­den in den Stall und auf die Felder gesteckt.

Am Gründonnerstag oder Speispfinzta sollen die an diesem Tage ge­legten Eier das ganze Jahr hindurch nicht faul werden und vor dem Legen schon geweiht sein. Wers nicht glaubt, der kanns probieren.

Wenn die Karfreitagsratschen ausgeratscht haben, werden am Karsams­tag beim Glorialäuten die Apfelbäume geschüttelt, was ihnen große Frucht­barkeit verleihen soll.

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Am Karsamstag kommen die Buben mit einem Zinta (Schwamm) oder Torfstück und tragen das geweihte Feuer in die Häuser.

Am Ostermontag gehen die Burschen um die Ostereier nach Emaus. Wer an den Sonntagen nach Ostern zum Beichten geht, wird zu den Roßdieben gezählt.

Um Georgi soll sich eine Krähe schon im Korn und ein Emmerling im Haber verstecken können.

Im Mai sind die drei Eismänner Pankratius. Servatius und Bonifatius und die kalte Sophie gefürchtet.

St. Veit baut die Rechel und Schwämme an.

An Pfingsten wird der Pfingstlümmel einer mißliebigen Person aufs Dach gepflanzt; doch ist dieser Brauch so ziemlich abgekommen.

Das Fronleichnamsfest ist das schönste Fest für die Jugend und die Jungfrauen, wobei alle im jungfräulichen Schmucke prangen. An diesem Feste oder bei einer Hochzeit dürfte es hier keine Frauensperson wagen, sich mit dem Symbol der Jungfräulichkeit zu schmücken, wenn ihr dieser Ehrenvorrang nicht gebühren würde. Am Fronleichnamsfest gehen die Jung­frauen noch vereinzelt zum sog. „Stärke- oder Schönheitstrunk“ ins Wirts­haus, wie am Neujahrstag und Heilig-Dreikönigstag noch vor wenigen Jah­ren die jungen Leute nach der Vesper scharenweise zum gleichen Zwecke zum Maierwirt gingen. Der Fronleichnamstag wird auch Antlaßpfinzta genannt.

Der Johannistag oder Sunnwendtag, wegen des Nudelbackens auch „Hans­dampftag“ geheißen, ist hier Patrozinium uncl wird als kleine Kirchweih feierlich begangen. Bergfeuer werden hier äußerst selten angezündet.

Am 8. Sonntag nach Pfingsten war früher große Wallfahrt nach Sie­gertsbrunn zu dem Bauernheiligen Leonhard, wobei man mit allen Pfer­den nach Siegertsbrunn zog.

Wenn um Jakobi die erste Fuhr Getreide in den Stadel gefahren wird-so besprengt sie der Hausvater mit Weihwasser, damit alles zum Segen gereiche.

An Mariä Himmelfahrt findet in Frauenreut die Weihe der Kräuter statt, die dann in Zeiten der Not gebraucht werden. Zwischen den zwei Frauen­tagen werden auch häufig Heilkräuter gesammelt und die Eier zurück­behalten, bis sie teuerer werden.

Der Laurenzi schaut in d’Millipitsch’n, der Bartlmä taucht den Bart ganz nein (d.h. die Milch wird immer weniger). Bartlmau macht die Nuß’n braun.

Das Kirchweihfest wird zwei Tage lang gefeiert. Die Kinder beschäf­tigen sich hauptsächlich mit dem Hutschen. Die Erwachsenen ergeben sich dem stillen Trunke von braunem Naß, besuchen die Nachbarsleute und verschmähen auch nicht dem alten Spruche gemäß „ein Tänzchen in Ehren kann niemand verwehren“.

Der Allerseelentag ist allgemeiner Trauertag und freiwillig auferlegter Fasttag.

Die Zeit von Mitte Oktober bis etwa Mitte November ist an den Vor­abenden von Sonn- und Feiertagen gefährlich wegen des Haherfeldtreibens.

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Kathrein stellt den Tanz ganz ein. In Glonn wurde früher uns diese Zeit stets die letzte Tanzmusik gehalten.

Am Barbaratag werden Kirschzweige gepflückt und in einem Wasser­glas zum Ofen gestellt; zu Weihnachten stehen sie in Blüte.

Eine wichtige Rolle spielt der heilige Nikolaus, zu dem die Kinder schon lange um schöne Gaben gebetet haben. Derselbe erscheint gewöhnlich in weißen Kleidern mit dem Abzeichen eines Bischofs und bringt den Kindern Obst und Zuckerbackwerk. Zur Strafe für böse Kinder begleitet den Niko­laus stets ein Klauwauf (Wauwau), der gewöhnlich mit einem Rutenbündel zur Züchtigung und mit einer Kette und einem Sack zur Fesselung und Mitnahme böser Kinder ausgerüstet ist.

Einen eigentümlichen Zauber übt auf die Herzen von Jung und Alt das Friedensfest, Weihnachten, aus. Doch der schimmernde Christbaum und die anderen Zutaten sind erst in den letzten Jahrzehnten hier einheimisch geworden, wie es ja einen Christbaum erst seit wenigen Jahrhunderten in deutschen Landen gibt.

Die Gebräuche des Christkindlansingens, der Klopfnacht, Rauchnacht sind hier nicht mehr üblich; dagegen wird das Christkind am Weihnachts­abend eifrig angeschossen. Nach der Weihnachtsmette wird die Mettenwurst gegessen, woher der folgende Johannestag den Beinamen „Hanswurst“ be­kommen haben soll.

Am Stephanitag gehen die Burschen zu den Mädln ums Kletzenbrot.

Am Johannistag wird mit dem geweihten Wein in jedem Haus die Liebe des heiligen Johannes getrunken, ja jedes Stück Vieh bekommt einen Brocken Brot, der mit dem geweihten Wein benetzt ist.

Volkspatrone sind: Sebastian, Rochus, Kolomann gegen Pest (Ebersberg, Georgenberg, Haslach), Clara, Lucia und Ottilia gegen Augenweh (Möschenfeld), Apollonia gegen Zahnweh, Florian gegen Feuersgefahr (des­sen Bild befindet sich in vielen Kirchen), Aurelia gegen Ohrenweh, Agatha gegen Brustweh, Theresia gegen Herzweh, Martin gegen Fieber, Antonius für Verlorenes (auch Heiratsvermittler), Franziskus von Paula gegen Un­fruchtbarkeit (dessen Bild befindet sich in Glonn auf dem Frauenaltar), Donatus gegen Donnerwetter (ein Altar ist in Glonn demselben geweiht), Leonhard, Wendelin, Isidor sind Bauernheilige und werden in den ver­schiedensten Anliegen angefleht. In Georgenberg und Weiterskirchen befin­den sich die Bilder des heiligen Kosmas und Damian, die Patrone der Ärzte sind.

Glonner Maler

In Glonn waren die Handwerker stets gut vertreten, ein Nagelschmied, Wagner Bähr, der auch Orgelbauer war, Schmied Obermaier war auch Uhrmacher, ein Maler Schmied war in Glonn schon 1676, der die Kirchen ausmalte. Besonders haben sich die Brüder Johann und Michael Beham von Glonn in Kirchenrestaurationen und in Fassadenmalerei hervorgetan. Später zogen sie nachAibling und übten in der dortigen Gegend ihren Künstler­beruf aus. An der Glockenhaustüre zu Elbach hat sich der Malerssohn )

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Jodlbauernhof in Hagenberg

Michael Beham von Glonn 1788 verewigt. Sein Bruder Johann fertigte 1789 einen Voranschlag für die Kirche in Elbach, für die Kanzel um 170 fl. und für die 14 Kreuzwegstationen um 154 fl. Im Leizachtal haben sie herrliche Fassadenmalereien ausgeführt, so in Hundham, Fischbachau, in Hagenberg den Jodlbauernhof (siehe Abbildung), der mit kunstvollen Fi­guren geschmückt ist. Deren Vater war Jakob Beham, der 1749 Maria Rieder, Malerin am Berg, heiratete. Fassadenmalerei war früher in Glonn beim Schmied Wäsler, beim Wiesmüller und beim Überloher in Überloh. Der letzte Maler war in Glonn Magnus Meßner, geboren 6. September 1827 in Aying als Sohn eines Schuhmachers; seine Ausbildung als Maler und Ver­golder erhielt er bei dem Maler Bock in Westendorf. 1855 machte er sich in Glonn ansässig, restaurierte die Kirchen in Weihenlinden und Glonn und fertigte in Glonn den Kreuzweg, worauf er am 28. Juni 1860 starb. Als Maler folgte ihm sein Bruder Peter Meßner, der am 14. Dezember 1888 starb. Diesem folgte dessen Sohn Peter Meßner, der am 25. Juli 1891 starb. Während vierjähriger englischer Gefangenschaft bildete sich Georg Lanzen­berger von Glonn zum Kunstmaler aus.

Volkstümliches

Auf gespanntem Fuße steht seit alter Zeit die Glonner und Beurer Ju­gend. Dies zeigt sich sogleich beim Zusammenkommen, sei es nun bei der Impfung oder bei den Kreuzgängen. Wenn es bei einer solchen Gelegenheit auch nicht immer zu einer Rauferei kommt, so setzt es doch manchmal

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einige Hiebe ab und besonders wird dann das Schimpfwörterlexikon reich­lich benützt. Aus den Schimpfwörtern läßt sich auch manches herauslesen. So geben die Beurer den Glonnern den Schimpfnamen „Glonner Bellei“, was die Minderwertigkeit der Glonner bedeuten soll; allein von einer an­deren Seite betrachtet, ist das ein Kosewort, weil es ein Wort mit der En­dung „ei“ ist. Mit dieser Endung versehen die Eltern den Namen ihrer Kin­der und wollen dadurch gerade ihre Liebe ausdrücken. Ferner enthält die­ser Schimpfname noch eine andere gute Eigenschaft, nämlich die Zierlich­keit, Beweglichkeit und Leichtigkeit der Glonner Jugend. Ein weiterer Schimpfname für die Glonner ist „Rührmillibürger“. Dagegen ist der Schimpfname der Glonner für die Beurer „Beurerkloiwern“ (Kletze) auch gerade nicht beleidigend, wenn er auch die Urwüchsigkeit, das Klobige und Ungeschlachte mehr hervorhebt; andererseits sind aber die Beurerkloiwern, von einer holden Beurer Maid zum Kletzenbrot verarbeitet, am Stephani­tag auch von den Glonner Burschen wegen ihrer Schmackhaftigkeit gesucht. Ferner ist Beuern weit und breit bekannt wegen der verschiedenen selbst­gebrannten Schnäpse. Wenn nun die jungen Burschen am Stephanitag ums Kletzenbrot und am Ostermontag um die Ostereier in den Heimgarten ge­hen, werden die verschiedenen Schnäpse. Obstsorten und Nüsse aufgetischt. Hat man nun gegessen und getrunken und sich gut unterhalten, so kehrt man mit gefüllten Taschen seelenvergnügt nach Hause zurück. Mit dem Ablegen der Kinderschuhe ist auch jede Feindseligkeit zwischen Glonnern und Beurern verschwunden; im Gegenteil, sie achten und schätzen sich gegenseitig.
Auch in der Glonner Schuljugend gibt es manchmal zwei Parteien: der nördliche Teil wird Hintergaßler und Glasscherbnviertel und der südliche Teil Vordergaßler genannt. Doch ist es niemals zu ernstlichen Bekämpfung der einen oder anderen Partei gekommen.
Interessant ist es, in Glonn und der Umgebung, wo noch manche alte Teiche und Pfützen ihr Dasein fristen, in den Sommerabenden einem Froschkonzert beizuwohnen. Ist das ein Geplapper und Geschrei, das erst noch mehr die Aufmerksamkeit erregt, wenn die Frösche in einem gewissen Rhythmus und Akkord zu quaken anfangen. Schon in alter Zeit hat man die Sprache der Frösche verstanden und dieses Jammergeschrei auf alte Jungfern angewendet: Hätt‘ ich g’heirat, hätt‘ ich g’heirat, hätt‘ ich an‘ Mon, Mon, Mon.
Vor etwa 50 Jahren ging man an den Winterabenden in die Gungl, d. h. die Weibsbilder der Nachbarschaft kamen mit dem Spinnrad und Flachs in einem Hause zusammen und drehten dort das Rädchen bis spät in die Nacht hinein; die Mannerleut mußten dabei mit den Kienspänen leuchten, was die ständige Aufmerksamkeit der betreffenden Person erforderte, wenn das Licht nicht jeden Augenblick auslöschen sollte. Natürlich wurde dabei auch mancher Schabernack gespielt und der Unterhaltung und Lustbarkeit weite Grenzen gesteckt.
Der Sage nach soll es beim Eseltaferl (Flucht nach Ägypten) im Walde nach Frauenreut umgehen, doch weiß man nicht, warum; ferner soll es im Schloß zu Höhenrain und Egmating umgehen, so sollen z. B. die Mähnen der Pferde über Nacht von selbst sich in Zöpfe verflochten haben und die Pferdegeschirre so verstängt worden sein, daß man sie lange Zeit nicht mehr zurecht brachte.

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Pferdegeschirre so verstängt worden sein, daß man sie lange Zeit nicht mehr zurecht brachte. Auch Irrlichter sollen an dämmerigen Tagen in moosigen Tälern umherschweben.
Gefürchtet war in früherer Zeit Neumünster, wo nichts recht sicher war. Es entstand auch der Trutzvers:

Bist von Neumünster,
Kein Nacht ist da zs’finster,
Kein Weg is da z´weit,
Weil di stehln a so freut.

Doch heutzutage befinden sich dort ganz brave und fleißige Leute. Bekanntlich hatte die hiesige Gegend in dem Brunnenmacher Schneider von Walpersdorf einen Wasserfinder, der eine Wünschelrute benützt haben soll beim Suchen nach Wasser zum Brunnengraben. Diese Wünschelrute mußte aber an einem gewissen Tage beim Mondschein, rückwärts hinzu­tretend zu einem Strauche u. dergl. geschnitten werden. Beim Suchen nach Wasser soll diese Rute auf dem Boden liegend einen Ausschlag nach der Richtung machen, wo sich Wasser befindet.
In der Glonner Gegend gibt es ein sogenanntes Kreißenfangen. Unter einem Kreißen versteht man ein Ungetüm, das noch niemand gesehen hat. Kommt nun ein fremder Handwerker nach Glonn und tut er sich auf seine Mannhaftigkeit besonders viel zugute, so wird er zum Kreißenfangen ein­geladen. Um Mitternacht begleiten den Fremdling einige mit Waffen aus­gerüstete Burschen in einen ziemlich weit entfernten Wald, wo der Kreiß sich aufhalten soll. Der Fremde selbst muß einen Sack mitnehmen und an einer passenden Stelle mit geöffnetem Sack warten, bis der Kreiß von den anderen Burschen herbeigetrieben wird. Allein der Fremdling wartet ver­gebens und findet gewöhnlich auch den Heimweg vor Tagesanbruch nicht mehr.
Ein etwas übermütiges Volk sind die Rekruten. Die Rekrutenzeit beginnt regelmäßig mit dem Grafinger Markt in der Adventzeit, an welchem Tage die Rekruten gewöhnlich zum ersten Mal miteinander zechen und die so­genannten Rekrutenbüschel mit vielen buntfarbigen Bändern auf den Hut stecken. Von dieser Zeit an bis zur Musterung wird an allen Sonn- und Feiertagen gezecht, die Nachtruhe friedlich Schlummernder durch Johlen gestört und mancher Schabernack getrieben.
Will man wissen, wer auf Besuch kommt, so frägt man eine Katze, die sich gerade mit der Pfote putzt:

„Die Katz putzt sich über die Ohren,
Kommt einer mit Stiefel und Sporen,
Wenns hinum schaut, ist ’s ein Mann,
Wenns herum schaut, ist ’s ein Weib.‘
Dann wird gerufen: Miz.

Das Heulen des Hundes soll den Tod einer Person aus der Verwandt­schaft oder aus dem Bekanntenkreise anzeigen. Der Tod soll sich auch auf andere Weise verschiedenartig anmelden.

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Als guter Prophet für schlechtes Wetter gilt der Pfau, wenn er schreit, -wenn die Hühner grasen und abends lange Zeit nicht in ihren Stall gehen. Manche Tage gelten als Gschwend- und Unglückstage. Viel wird beim Pflanzen auf die Stellung des Mondes gegeben (Voll-, Neu-, zu-, abnehmen der Mond).

Der Ruf für die Kühe zum heimgehen lautet: „Alti Kulei gema hoama zu“. Kaum vernehmen die Kühe diesen Ruf, so geht es spornstreichs dem Stalle zu.

Die Kinder gebrauchen beim Beerenpflücken als Zeichen zum Aufbruch: „Hoamzu, Ewin (Erdbeeren) und Taubeern (Heidelbeeren) hama gnug.

Der übliche Gruß ist: Guten Morgen, Gute Nacht, „Grüß Gott“. Jedermann wird mit dem vertraulichen „Du“ angeredet, sowohl die Einheimischen als auch die Fremden; nichts kommt den Leuten härter an als das„Sie“ sagen. Gebrauchen sie diese Höflichkeitsformel, so sagen sie statt„Sie“ gewöhnlich ‚‚es, sands, heits“.-

Bis vor wenigen Jahrzehnten wurde bei den Bauern noch allgemein auf offenem Herd gekocht. Die Kost ist höchst einfach. In der Frühe gibt es gewöhnlich Brenn- oder Brotsuppe mit Kartoffel, manchmal auch Milchsuppe, Mus oder Polanti (Mais). Zum Neuni- und Dreibrot im Sommer für die Knechte einen Liter und für die Mägde einen halben Liter Bier, im oder        oder mit Winter  Schnaps, Kaffee, Milch mit Kartoffeln. Zum Mittagessen gibt es an allen Tagen Knödel mit Kraut oder Salat außer am Mittwoch, Freitag und Samstag, wo Schmalznudeln gebräuchlich sind. Die gewöhnliche Abendspeise ist Brotsuppe und Schmarren.

Fleischspeisen sind nur an höheren Festtagen üblich. Die Mahlzeiten dauern nur kurze Zeit (etwa eine halbe Stunde) und für gewöhnlich wird aus einer gemeinsamen Schussel auf und unter dem „Dreihax“ gegessen.

Sehr schön ist in unserer Gegend der Gebrauch an Wegkreuzungen und an hohen Stellen Feldkreuze und Marterl zu errichten; ferner die altehrwürdige Sitte beim Läuten bei der Wandlung, zum Englischen Gruß, beim Herannahen eines Gewitters, beim Verscheiden einer Seele zu beten. Dadurch wird das ganze Gebiet in welches der Ton der Glocke dringt gleichsam eine Familie.

Volkskunst

An alter Volkskunst unseres Gebietes ist wenig erhalten. Man findet noch einige alte Häuser aus Holz mit den zierlichen und großen Lauben (Anderlschuster. Simmer in Frauenreut); ferner solche, die mit Sinnsprüchen und Bildern der Heiligen Florian, Leonhard, Sebastian, Georg geschmückt sind (Hammerschmied, Wiesmühler, Überloh). Manches Haus birgt noch in seinem Innern schöne Himmelbettstellen von blauer Farbe, mit zierlichen Ornamenten und Gemälden versehene Krüge, Kästen, Truhen und Stühle. Die Bauart der Häuser ist höchst einfach. Die meisten Bauern höfe haben die Gestalt eines langgestreckten Rechtecks, sind mit einem Vordach versehen und schauen gewöhnlich nach Osten. Der Eingang in das

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Wohngebäude befindet sich teils an der First-, teils an der Südseite. An die Wohnräume sind die Stallungen und der Stadel angebaut, an den oft ein Querstadel angefügt ist. Hie und da trifft man noch einfache Schnitzereien, kunstvolle Türbeschläge und bunte Glasbilder. Die Schnitzerei und die Baukunst wurde früher in Glonn von Beham, Göttfried und Blaumüller ausgeübt. Der Wagner von Glonn war einstmals auch Orgelmacher. Ehe­malige Maler von Glonn waren Beham, Schmied, Meßner. Die verschiede­nen Handwerker waren in Glonn seit alter Zeit vertreten.
Eine sehr interessante Sammlung alter Volkskunst befand sich im Be­sitze des Donat Daxenberger, Färber in Glonn. Dessen Vater kaufte um etwa 1850 die Krippe, die sich an der rechten Wand des Schiffes der Glon­ner Kirche befand. Dort wurden einstmals alle Begebenheiten im Leben Jesu von Weihnachten bis Lichtmeß anschaulich dargestellt. Diese Krippe dürfte etwa um 1795 gemacht worden sein; denn diese Jahreszahl ist am Schlachthaus bei der Hochzeit zu Kana angebracht, das im Besitze des Fär­bers war. Zu den alten Figuren wurden neue hinzugeschnitzt und die ganze Krippe mechanisch eingerichtet. Über der Krippendarstellung waren der Reihe nach in farbenreicher Pracht etwa hundert Figuren aufgestellt, die mit den entsprechenden Hand- und Armbewegungen die verschiedenarti­gen Handwerke und Geschäfte ausübten und dem ganzen Panorama ein überaus reges Leben verliehen. Ganz oben zogen auf einer Gebirgsstraße Lastwagen in mannigfacher Gestaltung vorüber. Die ganze Mechanik war höchst einfach, zeugte aber von einem großen Fleiß und Geschick des Ver­fertigers in der Zusammenstellung des ganzen Werkes. Diese malerische Krippendarstellung war eine Sehenswürdigkeit für Jung und Alt. Im Jahre 1906 befand sich dieselbe auf der Landesaustellung in Nürnberg. In letzter Zeit war die Krippe nicht mehr da; aber man will sie wieder errichten.

Hochzeitsgebräuche

Wollen ein Paar junge Leute den Bund fürs Leben schließen, so geht der Bursch auf die Brautschau (ein Verwandter oder Heiratsvermittler wird sel­tener geschickt) und erkundigt sich um die näheren Verhältnisse des Hau­ses. Dieser Besuch wird allgemein „ins B’schau gehen“ geheißen. Nachdem nun alles angesehen und besprochen ist, wird ein kleines Mahl veranstaltet und die Zeit zur Abschließung des Heiratsvertrages beim Notar ausgemacht. Nachdem die notwendigen Zeugnisse beigebracht sind, wird vom Pfarrer ein Tag zum Stuhlfest festgesetzt (zum G’festen gehen). An einem der fol­genden Sonntage gehen die Brautleute zum Wirt zum Andingen des Hoch­zeitsmahles. In der Zeit des Brautstandes haben die verschiedenen Hand­werksleute vieles auszubessern und herzurichten im und am Hause und für den Kuchelwagen. Der Hochzeitlader waltet seines Amtes mit dem Einladen der Gäste. Die Hochzeit findet gewöhnlich in den ersten Wochentagen statt. Am letzten Samstag vor der Hochzeit wird der Kuchelwagen gefahren, der oftmals eine ganze Hauseinrichtung enthält. Das Pferdegeschirr und die Peitsche des Fuhrknechtes sind mit Buchsbaumsträußchen und seidenen Bändern geziert. Das Läuten der vielen „Röllein“ am Halse der Pferde

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kündet schon von weitem das Nahen des Wagens an. Hinter dem Wagen wird die sogenannte „Bräutkuh‘ mitgeführt. Die Brautleute selbst fahren gewöhnlich später in einer Kutsche nach, werden fleißig angeschossen und öfters auch gesperrt, d. h. eine Stange wird vor ihnen über die Straße ge­halten und erst gegen ein Trinkgeld wieder entfernt. Ist nun alles abgeladen und eingerichtet, so beginnt die Fröhlichkeit bei Speise und Trank bis in die späte Nacht hinein. Endlich denkt man daran heimzufahren, wobei es noch manchen Schabernack absetzt. Am Sonntag kommen die Nachbarsleute zum Anschauen des Kuchelwagens und bringen auch selbst eine Haussteuer mit, meistens nützliche Hausgegenstände. Besonders feierlich wird der Hoch­zeitstag begangen. Manchmal beginnt schon mit Tagesgrauen das Hochzeits­anschießen. Die Brautleute und Hochzeitsgäste begeben sich um 8 Uhr ins Wirtshaus zu der Morgensuppe, die gewöhnlich aus Voressen, Würsten und Fleisch besteht. Bei der Ankunft eines jeden Gastes wird von den Musikan­ten ein Tusch geblasen. Die Brautleute reichen jedem Teilnehmer zur Be­grüßung die Hand. Vor dem Hochzeitsamt um 10 Uhr wird vom Hochzeits­lader abgedankt, d.h. er hält eine kurze Ansprache, wobei er der Lebenden und Verstorbenen gedenkt. Diese Abdankung ist manchmal recht ernst ge­halten und kostet dann reichlich Tränen. Hierauf begeben sich die Braut­leute aufs Standesamt und dann in die Kirche zur Einsegnung und zum Hochzeitsamt. Die Jungherrn tragen auf dem Hute gern einen Rosmarin­strauß, die Jungfrauen auf dem Kopfe den jungfräulichen Schmuck. Nach dem Amte wird vom Priester den Hochzeitsgästen Wein zum Trinken ge­reicht. Die beiden Brautleute trinken je dreimal, die übrigen Gäste einmal. Während des Gottesdienstes wird von den Burschen manchmal im Heim der Brautleute eine Gaudi angerichtet, wie Aufrichtung einer Wiege an einer passenden Stelle u. dergl. Ist die kirchliche Feier beendet, so begibt sich alles ans Familiengrab der Brautleute. Hierauf bewegt sich der Hochzeitszug unter Blechmusikbegleitung ins Wirtshaus.

Sogleich zieht jeder Jungherr eine Jungfrau auf, d. h. er wählt sich eine Jungfrau, die er zum Tanz führt und die dann neben ihm Platz nimmt. Der erste Tanz heißt Hungertanz, weil er vor dem Mahl stattfindet. Die Braut­leute tanzen gewöhnlich voraus, dann kommt der vorderste Jungherr (nächste Verwandte) und die vorderste Jungfrau. Wenn das Kraut auf den Tisch kommt, spielen die Musikanten „über’s Kraut“ auf; dabei werden Heim­verse gesungen und das Trinkgeld für die Musikanten ins Kraut geworfen. In den Nachmittagsstunden stiehlt gewöhnlich der vorderste Jungherr die Braut, d. h. er führt sie unvermerkt in die Gaststube hinunter oder in ein anderes Wirtshaus. Nun wird die Braut gesucht. Ist sie gefunden, so blei­ben die meisten Gäste gleich dort beim Weintrinken. Den Wein müssen die Jungherrn für die Jungfrauen und die Männer für die Frauen zahlen. Er­halten aber als Gegengeschenk Zigarren, ein schönes Krügerl oder ein sei­denes Tuch. Um 7 Uhr findet Schluß der Hochzeit statt. Dann wird ge­waist = das Hochzeitsgeld abgegeben, vom Hochzeitslader abgedankt, wobei fast jede Person daran kommt. Schließlich findet zum Abschluß der Ehrentanz statt, wobei die Jungherrn mit Kerzenlichtern herumstehen und für die Beleuchtung sorgen. Dieser Tanz dauert solange bis die Musikanten durch Mißtöne zu erkennen geben, daß es Zeit ist zum Trinkgeld hergeben.

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Das Trinkgeld spielt am Hochzeitstag eine große Rolle. Die Brautleute müssen sich reichlich mit Kleingeld versehen. Nach der Hochzeit beginnt die sogenannte Freimusik, ein unliebes Anhängsel an die Hochzeit. Das Essen auf einer Hochzeit ist reichlich und jeder Hochzeitsgast trägt in einem Tüchlein das sogenannte B’schoad nach Hause. Im Hause der Brautleute stellen sich in später Stunde noch einige Jungherrn zum Eierschmalz- und Hühneressen ein. Die Zeremonie des Ausziehens der Strümpfe der Brad nimmt der vorderste Jungherr vor und bekommt dafür ein reichlich Trinkgeld. In Glonn ist es üblich, daß bei einer feierlichen Hochzeit jedes ­Schulkind 5 Pfg. zum Geschenk erhält. Doch wird dies immer seltener, wie auch feierliche Hochzeiten immer mehr verschwinden.

Dialekt in der Glonner Gegend

Jedes kleinere Gebiet hat seine eigentümliche Aussprache von einzelnen Wörtern und Vokalen. So hört man hier im Volksdialekt selten ein reines „a“, dagegen stets das „0″; statt „t“ spricht man „d“, p= b. Hier sollen nur einige besonders eigenartige Wörter angeführt werden. Do hada gsogt = da hat er gesagt. Bei den Taufnamen wird fast ausschließlich die Kose­form gebraucht wie Sebei, Hansei, Klosei, Babei, Girgei, Hardei, Maxi, Mejcha, Kurbi, Kaschba, Haus!, Gusti, Jagi. Wabei, Urschei, Resei, Kathei. Lisei, Nannei, Marei (Miadei), Hanei, Gredi.

Sunda = Sonntag, Monda = Montag, Irda=Dienstag, Miga = Mittwoch, Pfinzta = Donnerstag, Freida = Freitag. Samsda Samstag; Muada Großmutter, Voda = Großvater = Ölei.

Von einem etwas zu schnell emporgewachsenen Jüngling sagt man, dös is a Mordsstingl, ist er dazu noch von kräftigem Körperbau, dös is a festa Loda, von einem Mädchen sagt man, dös is a Geign, Stanz, Gschoßl, Stuahl. Von einem Mann, der alles hastig und leichtfertig tut, sagt man, dös is a Gausterer, einen langweiligen nennt man low, Loamsieda. Ein hastiges und leichtfertiges Mädchen wird Rauschauf, Schuri, Stroach, Blasl genannt, ein langsames, a lousads Ding. Ein Luadakerl hat keine schlechte Nebenbedeu­tung, sondern ist ein recht tüchtiger Mensch.

Statt Mund sagt man gewöhnlich: Maul, Votzn, Goschn, Schnabl, Gfriß. Letschn. Dreanschn (dem hängt die Dreanschn abi bis zu der großen Zehe, wie wenn ihm der Ochs einitrettn war). Die Hände haben die Nebenbezeich­nung: Pratzis, Krei, Pfoten; die Füße: Haxn, Kruka, Tapa.

Weinen = rem, hiessen, zahna, flehn, rotzn, trenzen; hundsgranti = .übelgelaunt, fürschli = vorwärts, aschli = rückwärts, busen hören, -wacheiwarm = ist so warm, daß einem die Wärmewellen entgegenwehen, schepern = klirren, roaten = rechnen, rankein ringen, brogeln sich brüsten. dakema = erschrecken, duigazn = stottern, verirazn = verzetteln, garazn = knirschen (vor Kälte), pekeha = dahinsiechen, Wedam haben = Schmerz haben, = schirkeln = schilchen, hondax sein = nicht gut beisam­men sein, gschiaapi sein = vorlaut sein, kriebsen, druka, zwicka = stehlen (lange Finger haben). abpfreindn = den Lebensunterhalt bis zum Abster­ben gewähren.

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Koan Herzbreserl = nicht im geringsten; awer = schneefrei, dasi = kleinlaut, tenkisch == linkisch, schieach=häßlich, haga, dürr, sper = mager, stad=still, diam   = hie und da, ogschrnoch = abgeschmackt, rogli=locker, wif == schlau.

Es = ihr, heits=seid Ihr, inser = unser, mir = wir, mir san dakeit

= wir sind verfeindet, brutats Weda = trübes Wetter, hoada = heiter; gach= plötzlich, acka = ach; han =wie, moanst eba = meinst etwa, osent, gent = alsbalci, grieglat = heiser.

Scheikei = Stalljacke, Spensa = Jacke für Frauen, Flemacl (Pfoat) Hemd, Göd = Pate, Moda = Marder, Antn = Ente, Kloiwa = gedörrte Birne, Mankei == Perlsucht (Lungensucht), Retzel = Schmarren, Troad = Getreide, Waidling = Milchschüssel, Zwullsuppe = eingelaufene Mehlsuppe (auch als Schimpfwort für eine langweilige Person gebraucht), Miedsack = Plaggeist. Load = abscheulicher Mensch, Moiuschen = Mücken, Schnacken, Stanzen (heute sand d‘ Viecha lez), Bamhackei = durch Nässe aufgesprun­gene Haut an Händen und Fußen, Morackei = Frösche, Triffauf = Zufall, Zoacha=Zeichen, Gsod = Häcksel, Pumbamettn = Traueimette, Droht­acker =Brachfeld, Gaffa = eine Hand voll.

Flötz == Hausgang, Soira = obere Flötz, Labn = Altane, Katznlabn = Verschalung unter dem Vordach, Dülnn =Speicher, Kriadaboden Heuplatz über dem Stall, Haga = Platz am Boden neben der Tenne, d‘ Obern=das Gerüst über der Tenne, Scherm=Hinterseite eines Hauses, Kenikammer ==Kaminkammer, Spannasn = eine an der Stubendecke angebrachte Latte. Waja=Leitseil, Wognsoi = Pflugschar, Oech = Schneidmesser am Pflug, Luixen = Stütze, die auf der Wagenachse ruht und die Leitern hält, Lohner == Eisenstift an der Achse, Schpreng = Holzstück, das die beiden Leitern zusammenhält, Narikarn = der Wagen mit den zwei Rädern, wor­auf das Pflugholz ruht, brotn = eggen, Gmoinwoigeln = mit der Walze die Erdschollen zermalmen, Egat = ein brachliegendes Grundstück, Add=Egge, Peunt (Point) = Anger oder eingezäuntes Hausland, in Kleepoit falhren = in der Frühe den Klee heimfahren, beim Lenken eines Fuhrwerkes heißt wüst links, hod = rechts, wü = vorwärts, ooi = halt. Sattlgaul ist das lenkbare Pferd. Bei den Müllern heißt der Mühlknecht auch Hand­knecht. Der Bauernknecht kann den Himmel mit der Mistgabel dalanga (er verdient sich den Himmel durch seine schwere Arbeit). Da ist glei der Katzn gstrat = der Streit zu Ende. Die Biera san guat, die Gelda san weni,
jetzt woll ma die Sach bereiniga, nachher wohl Ina gent hoamgehn.

Aberglaube

Der Aberglaube ist so alt wie die Menschheit. Er blüht schon im Heiden­tum. Bei den Negern in Afrika spielt der Hexenmeister und der Zauber­doktor eine satanische Rolle. Auch dem Christentum gelingt es nicht, den Aberglauben völlig auszurotten. Am meisten umschwebt der Aberglaube die Wiege, die Hochzeit und den Sarg. Bei diesen Anlässen gerät das Menschen­herz in freudige oder schmerzliche Erregung und wird dann aus Freude oder aus Furcht abergläubischen Dingen zugänglich. Besonders in Krank‑

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heit und Leiden greift der Mensch zu allem, wenn es nur hilft. Unser Leben ist ein Suchen nach Glück und ein Vermeiden des Unglückes. Zu uns Kindern sagte man beim Erscheinen eines Regenbogens: „Kind, lauf schnell dahin, wo der Regenbogen den Boden berührt und du wirst eine Schüssdel voll Gold finden.“ Wenn wir zum erstenmal in die Stadt durften, sagt man uns: „Da mußt du die Kette abbeißen, sonst darfst du in die Stadt nicht hinein.“ Humorvoll ist die Bitte der Hollerdauer beim Schimmel­stehlen:

„0 heiliger Sankt Kastulus und unsere Liebe Frau,
Es werd’s uns ja wohl kenna tun: sind aus der Hollerdau,
Wir sollen unsrer Neune sein und sind nur unsrer drei,
Die andern tun ein‘ Schimml stehln; Maria steh uns bei!“

Solch Dinge nimmt man nicht ernst. Beim Aberglauben aber sucht der Mensch mit Vertrauen Hilfe. Not kennt kein Gebot. Der Kuckuck gilt als Glücksvogel und mancher schüttelt seinen Geldbeutel beim ersten Kuckuckruf. Manche treiben in der Silvesternacht das Bleigießen, um möglichst bald die geliebte Person für den Ehestand zu erfahren. Viel gefährlicher aber ist der Aberglaube, die Hexerei und die Zauberei. Bei den Römern und Germanen suchte man aus den Eingeweiden der Opfertiere, dem Geschrei der Gänse den Willen der Götter zu erforschen, bei den Griechen fragte man das Orakel zu Delphi. Wie schrecklich war bei uns in früheren Zeiten der Hexenwahn!Aberglaube ist es, wenn man Dingen eine Kraft zuschreibt. die sie von Natur aus nicht haben können; Wahrsagerei, wenn man Verbor­genes oder Zukünftiges auszuforschen sucht; Hexerei, wenn man glaubt, eine Person stehe mit dem Teufel im Bunde, um einem zu schaden; Zau­berei, wenn man mit Hilfe der Geister Wunder zu wirken sucht. Bei Spiri­tismus sucht man den Verkehr mit Geistern. Es gibt da vielerlei: Trud­glaube, Hexen, Unholdinnen, verhexen, jemand was antun, Milchverhexen. Geisterbannen, schwarze Kunst, Seelenbeschwören, Wettermachen, der böse Blick, das siderische Pendel, Astrologie (die Zukunft und unser Schicksal ist in den Sternen geschrieben), Geistererscheinungen, Umgehen, Amulett. Talisman, Abbeten, Sympathiemittel, Schwendtage, Unglückszahl 13, Rauh­nächte und Walburgisnacht (böse Geister und Hexen vertreiben), Himmels­briefe, Gebetszettel, Gesundbeten, Kugelsegen, Spuck, Schatzgräberei, Wehr­wolf, Rachkügeln, Klauwauf, Wauwau, Kobolde, Heinzelmännchen, Zwerge, Bilwitzreiter durch Getreidefelder (wohl ein Blitz, der Wasseradern nach­fährt und dabei die Getreideähren versengt). Die Leute sagen: Donner und Doria, Thor und Blitz. Wie viel Aberglaube steckt in diesen Worten! Der Aberglaube ist nichts als ein neben dem Christentum und der modernen Kultur einhergehender Gegenglaube. Das Bestreben, das menschliche Ach und Weh zu vertreiben, veranlaßte den Menschen, Mittel dagegen zu suchen. Zuerst griff man zu Naturheilmitteln, die man bei Naturmenschen, Ein­siedlern, Hirten, Kräutersammlern und Klöstern fand. Die Naturheilmittel könnten am besten die Leute vom Dämonenkult befreien, weil sie dessen Zwecklosigkeit offenbaren. Wenn in früheren Zeiten die Klöster Naturheil­mittel verabreichten, so bekämpften sie damit zugleich auch den Glauben auf die dämonischen Kräfte. Aus derselben Auffassung heraus hat die

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Kirche gegen alle diese Dinge ihre Beschwörungen und Weihungen einge­führt, den Wettersegen, die Flurumgänge usw. Alles kann geweiht und ge­segnet werden, so daß keine Veranlassung mehr besteht, zu abergläubischen Dingen und Handlungen seine Zuflucht zu nehmen. Denn durch die Wei­hungen werden die betreffenden Gegenstände dem Einfluß Satans entzogen und erhalten zu ihren natürlichen Kräften noch die Ausstattung von Trä­gern und Vermittlern der übernatürlichen Segenskräfte der Kirche.

Am meisten herrscht der Aberglaube auf dem Gebiete der Heilkunde. Kurpfuscherei wird in der Stadt und auf dem Lande getrieben. Ein Teil der Schuld mag auch in den hohen Arzneikosten liegen, die gar manche Familie nicht bestreiten kann. Allein der Kurpfuscher ist doppelt teuer, in­dem gewöhnlich auch die Gesundheit darunter leidet. Manche Leute wenden in Zeiten der Not alle Mittel an, wenn sie auch noch so unsinnig sind. So z. B. die verschiedenen Kuren mit dem Frosch, den eine kranke Person auf der Brust tragen oder mit der Hand erdrücken muß u. dgl. Greulich sind die Kuren, die mit dem Urin, mit Kuhfladen u. dgl. getrieben werden. Ebenso abergläubisch ist das Tragen von sogenannten falschen Amuletten. Ferner wird viel Unfug mit dein Abbeten von Krankheiten und mit Sym­pathiemitteln getrieben, wie z. B. der frühere Weber von Mattenhofen weit und breit die Abbeterei trieb. Ganz unglaubliche Heilmittel werden in der Tierarzneikunde angewendet. So werden Körperteile von verschiedenen Tie­ren zu Kuren verwendet. Hat eine Kuh einen wehen Fuß, so wird sie auf einen Grasboden geführt und das Stück Grasboden, auf dem der Fuß der Kuh steht, wird herausgestochen und auf einen Zaunstecken verkehrt ge­stellt; sobald er von selbst herunterfällt, soll die Kuh gesund sein. Im Nor­den und Süden von Glonn gibt es Kettenspanner, welche die Kuhkette straff an einen Balken auf dem Speicher spannen, wenn eine Kuh ausgebugt hat. Sobald nun die Kette locker wird, soll auch die Kuh gesund werden. Der meiste Aberglaube umschwebt die Wiege und den Sarg des Menschen. Zum Glück glaubt doch schwerlich noch jemand an Hexen und deren Zauber­mittel, selbst über die Trud macht man sich allgemein lustig, dagegen spukt noch manchmal in einigen Köpfen das Umgehen und Geistererschei­nen. Manche Leute halten auch gewisse Tiere wie einen Bock im Stall, der alle Seuchen anziehen und Verhexung und Zauberei fernhalten soll. Un­zählbar sind die Mittel gegen das Schwinden, die Gicht, den Wurm u. dgl.

Flurnamen

Baderland heißt das Feld am Kupferbach vom Uz bis zur Wiesmühle, weil von jeher das Bad auf Hausnummer 10 beim Bader war, das Feld zwischen Bahnhof und Wiesmühle ist das Kuglerfeld, weil dort einst eine Schießstätte war und die Bauernschlacht am 25. Mai 1632 mit den Schweden stattfand, zwischen Bahnhof Glonn und Mühltal ist das Seefeld, weil dort einst ein See war; beim Furtmüller ist das Sägfeld, Vogdfeld beim Bachschneider (vom Vogt), heim Schnepferlucker (Schnepfe) das Glonnerfeld, südlich vorn Heckmair in der Hecke, bei Ödenhub in der Hölle, zwischen Ödenhub, Mecking und Glonn ist das Bernesterfeld, der Berg oberhalb Mecking heißt

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Höhenberg, zwischen Zinneherg und Glonn ist das Zinnebergerfeld, hinter Sonnenhausen ist das Eichtlingerfeld, hinter Doblberg die Hirschpoint, bei Georgenberg das Kapellenfeld, zwischen Obermühl und Haslach ist der Haarberg, östlich von Hafelsberg ist der Schächerer und die Alter, der Berg zwischen Reisental und Schnepferlucker heißt Laubberg, hinter Balkham ist das Bäckerfeld, bei Kastenseeon das Seefeld, Seeholz, zwischen Kreuz und Steinhausen ist Etz und Birket, hinter Kreuz Münsterfeld, Bäckerzipfel. bei Reinsdorf Seefeld, zwischen Steinhausen und Ursprung Käsfeld, hinter Frosch am Berg im Krahnen, nordwestlich von Adling Botzaun, in der Kehle, Zinterwinkel, am Kitzelsee an der schönen Buche, der Berg zwischen Adling und Schlacht Fuchsberg, der Wald über Ursprung Vogelherdholz. der Berg südlich von Adling Rieselberg, der Berg östlich von Glonn an der Straße nach Zinneberg heißt Kirchberg, nördlich aber Rumplberg, das Moos gegen Moosach ist die Filzen.

Alte Namen

Aus dem Salbuch zu Glonn von 1657, in dem alle Abgaben an Stift und Zehent an verschiedene Kirchen aus der Pfarrei Glonn verzeichnet sind und eine genaue Hausbeschreibung dabei ist. Meist ist der Hausname auch Schreibname. 1657 in Glonn: Thomas Sebalt ein Koblhäusl, Jakob Schnei­der ein Koblhäusl früher Elisabeth Mayr, Balth. Göttfried Mesner, Melchior Üz Pachmayr Schneider und Grammer, Balth. Christlmiller, Adam Hölzl Wirt, Kaspar Edtenhuber in Edtenhub, Bernhardt Stainberger in Möcking, Balth. Huber. Zehenthof, den Zehent auf diesem Hof hat der Pfarrer Mel­chior Schmalzmair für das Gotteshaus gekauft und geschenkt, Lehensträger ist Adam Hölzl, Melchior Wäsler Furtmüller, Balth. Wiesmüller, Zehetmair. Kaspar Höckmayr, Kaspar Stegmayr, Melchior Köll Bäck, Paul Mayr, Kaspar Steinmiller, Balth. Kottmiller, Kaspar Stegmiller, Georg Heusler, Hans Schuster, Hans Sachenreiter Lederer, Kaspar Heiserer Bader.

1717 aus dem Kreisarchiv: Glonn: Pfarrhof Sator Pfarrer, Kaplanhaus. Kaspar Üblloher, August Christlmiller, Balth. Kranner Messerschmidt, Ma­ria Furtmiller Wittib, Jakob Ebersberger Schulmeister, Matthias Göttfried Mesner, Kaspar Kräner Messerschmid, Hans Hörmann Schneider, Franz Sachenreiter Löderer, Hans Einhauser, Korbinian Brotlöder, Hans Diechtl Schneider, Ursula Voglin Wittib, Matthias Üz, Georg Hündermayr, Englbrecht Moräsch Krammer, Melchior Kellerer, Margaret Riedlin Wittib, Ma­ria Schuster Wittib, das sind Untertanen nach Schwaben.

1760 Untertanen nach Zinneberg von Glonn: Benedikt Geisler Tafern­wirt, Josef Wenig Hubergut, Oswaldt Lenz Müller, Egid Strobl Schmidt, Kaspar Hechensteiner Wäslmüller, Franz Mayr Schlosser, Oswald Tötsch Bäck, Matthias Pfätrich Sailer, Hans Schaslmayr Schneider, Hans Pfleger Tagwerker, Melchior Kränner Messerschmidt, Jos. Winbek Mezger, Stephan Vogl Weber, Balth. Mayr, Simon Ornuthl Trunker, Karl Wallenörfer Ba­der, Josef Sarreiter Schuster, Paul Nef Sattler, Matthias Schmauß Schäff­1er, Franz Bähr Zimmermann, Jakob Strasser Nagelschmied, Lorenz Raab Edenhuber, Hans Mayr Mökinger, Melchior Neureither Heckmair.

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1808 Untertanen nach Schwaben: Josef Riedl Furtmühler, Franz Kohl­stätter Kranner, Josef Wäsler Wiesmüller, Franz Burghart Metzger, Alois Kirchberger Bäck, Sigmund Wagner Wirt, Ferdinand Böham Zimmer­meister, Jos. Wäsler Waslmüller, Schlickenrieder Christlmüller, Jos. We­nig Huber, Sigmund Wagner Zehenthof, Fugger Emanuel in Zinneberg.

Löhne, Teuerung, Geldentwertung

Von Jahrhundert zu Jahrhundert entwertet sich das Geld gewaltig um ein Vielfaches. Denken wir an die Inflation Ende November 1923, wo es hieß, eine Billion Mark = 1 Mk. In ähnlicher Weise war das Geld nach dem Dreißigjährigen Krieg entwertet, nach dem man Grund und Boden spott­billig kaufen konnte. Im Jahre 1537 waren die Löhne: Oberknecht 6 Pfd. Pfg. Mitterknecht 4, Bube 2, Köchin 4, Oberdirn 2 1/2, Mitterdirn 2.Unterdirn i jährlich.

Um 1680 war der Lohn: Dirne 4-5 fl. und 4 Ellen rupfer­nes Tuch, 2 Ellen Loden, 2 Paar Schuhe; ein Pferd 24 fl., ein gewöhn­liches Pferd 8-12 fl.. eine Kälberkuh 15 fl., eine Kuh 8-12 fl., ein Kalb 2 1/2 fl., ein Schwein 3 fl., das Pfund Fleisch 3 kr., das Schäffel Weizen 5 fl., Haber und Gerste 3 fl., ein Klafter Holz 1 fl., ein Fuder Heu 3 fl., ein Mantel 5 fl., Stiefel 1fl. 4 kr., Schuhe 24 kr., eine Maß Bier 10 dl. Um 1758 schreibt Pfarrer Kaltner von Glonn: Der Oberknecht Kaspar Etschmann von Esterndorf hat jährlich Lohn 26 fl., ein härbernes Hemd und Drangeld 30 kr. Der Mitterknecht Joh. Reiter von Esterndorf bei Pframmern 24 fl., der Drittler Josef Fischer von Kulbing 22 fl., der Stall­bub Kaspar Neumayr von Diecha bei Grafing 7 fl. 30 kr., ein Paar Schuhe, 2 Hemden, die Oberdirn Maria Schnurin von Rohrstorf 12 fl., ein Paar Schuhe, ein Hemd, 1 11. Drangeld, die Unterdirn Ursula Weiglin von Rohrstorf 9 fl. 30 kr., ein Paar Schuhe und ein Hemd; das Kuchelmensch Kath. Ruthin von Glonn 8 fl. und ein Hemd, das Hühnerdirndl Barbara Anger Krammerschusterstochter von Glonn zwei Paar Schuhe und zwei Hemden, Drangeld 12 kr., die Köchin Anna Heiglin 16 fl., +19.12.1758. Köchin wurde hierauf Kath. Ruthin mit 10 fl. 1762 war die neue Köchin Theres Schwaigerin mit 20 fl., die bisher bei Baron Weiden in Freising war. Um 1765 war das Essen im Pfarrhof am Neujahrstag, Fastnacht, Ostern, Johannitag, Kirchweih, Martini und Weihnachten: 3 Pfund Vor­essen. 6 Pfund Fleisch, 6 Maß Bier, abends Nudl oder Braten. Um 1800 kostete das Schäffel Weizen 20 fl., Korn 14 fl., Gerste 11fl., Haber 7 fl., Erdäpfel 4 fl., Äpfel 13 fl., ein Zentner Heu 1 fl. 42 kr., das Pfund Schmalz 29 kr., 100 Eier 1 fl. 23 Kr., ein Kalb 7 fl., eine Kuh 41 fl., ein Pferd 100 fl., eine Klafter Holz 1fl., ein Spanferkel 1 fl., ein Pfund Rindfleisch 8 kr., Maurertaglohn 20 kr., Oberknecht 70 fl., Mitterknecht 44 fl., Bube 12 fl., Köchin 48 fl., Oberdirn 38 fl., 1816/17 war infolge der schlechten Witterung allgemeine Teuerung. Der Weizen kostete 84 bis 90 fl., in den Städten bis zu 136 fl., Korn 60-70 fl., Haber 21 fl.. Gerste 63 fl. 1818 kostete der Weizen 10-12 fl., Korn 6-7 fl.. Gerste 5-6 fl., Haber 4-5 fl. 1845 kostete der Weizen infolge schlechter Witterung 21-26 fl. Um 1905 war der Lohn: Oberknecht 300 Mk,, Mitterknecht

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250 Mk., Bube 100 Mk., Oberdirn 200 Mk., Unterdirn 150 Mk., ein Ernte­arbeiter 70 Mk., ein Taglöhner 2 1/2 Mk., eine Maß Bier 24 dl. 1938 sind die Löhne: Oberknecht 500-600 Mk., Unterknecht 500 Mk., Bube 200 Mk, Oberdirn 400 Mk., eine Maß Bier 50 dl. Um 1680 waren 100 fl. ein gro­ßes Heiratsgut, 500 fl. Heiratsgut hatte nur eine Bräuerstochter.

Die Schriftstellerin Lena Christ

Lena Christ wurde am 30. Oktober 1881 in Glonn als Kind der Magda­lena Pichler kath., Hansschusterstocher von Glonn geboren. Vater des Kin­des war Karl Christ protest., Schmiedgeselle in Mönchroth bei DinkelsbühL Lenas Mutter Magdalena Pichler ist am 1. Januar 1854 in Glonn geboren; deren Eltern waren die Hansschustereheleute: Matthias Pichler, geboren 13. Mai 1827 in Glonn und Anna Hauser, geboren 15. Februar 1822 zu Öd, Pfarrei Schönau; ihre Großeltern waren Pichler Matthias, geboren 18. Februar 1786 in Brunnthal und Ursula Strobl, geboren 19. September 1791 in Aying. Eigentlich müßte Lena Christ nach dem Namen ihrer Mut­ter Lena Pichler heißen. Sie wurde beim Hansschuster in Glonn aufgezogen und ging in Glonn in die Volksschule bei Lehrer Strauß, wo sie sich gut talentiert und geweckt zeigte. Nach ihrer Schulentlassung kam sie nach München zu ihrer Mutter. Wie sie in ihrem Buche „Erinnerungen“ schreibt, bekam sie von ihrer Mutter viele Schläge und wurde oft grausam mißhan­delt, so daß sie öfter von München nach Glonn geflohen ist. Sie war in München in der Gastwirtschaft ihrer Mutter tätig, ging als Kandidatin auf eineinhalb Jahre ins Kloster nach Ursberg, trat wieder aus und wurde von ihrer Mutter gezwungen, mit 18 Jahren in München zu heiraten. Diese Ehe war überaus unglücklich. Der Mann war der Trunksucht ergeben. Lena Christ kam in große Not und mußte alle Kraft aufwenden, um sich den Lebensunterhalt zu verdienen. Um 1910 wurde sie mit dem Schrift­steller Peter Jerusalem in München bekannt, der ihr hilfreich zur Seite stand. Sie hatte keine höhere Bildung genossen und bis dahin keine literari­schen Werke gelesen als die „Göttliche Komödie von Dante“. Daraufhin gab ihr derselbe verschiedene literarische Werke zum Lesen. Nach einiger Zeit gelang es, 1912 ihr Buch „Erinnerungen“ herauszugeben, das in der Fachkritik eine günstige Aufnahme fand. Ihre Werke sind: „Erinnerun­gen“, die ihren Werdegang erzählen, „Die Lausdirndlgeschichten“, die von ihren Jugendstreichen berichten, wobei die Schulkinder von Glonn eine reizende und drollige Rolle spielen; der Roman „Matthias Pichler“, wohl als dankbare Erinnerung an ihren Großvater und Urgroßvater; das beste Werk, das sie geschrieben hat. Dazu hat sie auch die Geschichte von Glonn benutzt. Der Roman „Matthias Pichler“ ist ein kunstvolles dramatisches Werk mit packender und lebendiger Darstellung und ganz aus unserer Ge­gend genommen. Die Büchlein „Unsere Bayern“ sind voll Vaterlandsliebe. Ferner „Die Runplhanni“, „Bauern und Madam Bäuerin“, zu welchen allen der Stoff aus unserer Heimat entnommen wurde.
Lena Christ kam im Sommer oft in die Glonner Gegend und blieb mit dem Landvolk in Verbindung. Sie schreibt, wie das Landvolk denkt und

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redet; sie ist eine überaus volkstümliche Schriftstellerin, versteht es meister­haft zu fabulieren, ist kurz im Dialog, packend, spannend, voll Humor und Witz, tief ergreifend in manchen Schilderungen, leider manchmal zu derb und mit falschen Auffassungen über christliche Dinge. Nach dem Kriege ge­riet sie in große wirtschaftliche Not,die sie mit dem Strafgesetz in Kon­flikt zu bringen drohte. Um dem zu entgehen, hat sie am 30. Juni 1920 im Waldfriedhof zu München Selbstmord begangen. Aus erster Ehe hatte sie drei Kinder. In zweiter Ehe war sie mit dem Schriftsteller Peter Jerusalem verheiratet, der von ihr berichtet, daß sich bei ihr körperliche und auch psychische Leiden mit plötzlich verdunkelnden Störungen des Bewußtseins einstellten. Das mag auch die Ursache ihres tragischen Endes gewesen sein. Sicher wäre bei ihrer künstlerischen Begabung bei längerem Leben noch manches wertvolle Werk entstanden. Am Hansschusterhaus haben 1921 literarische Freunde eine Gedenktafel zur Erinnerung an Lena Christ an­gebracht. In ihrem Roman „Matthias Bichler“ hat sie zwei Gedichte der Geschichte von Glonn entnommen: das Gedicht von Pfarrer Schmalzmair und das vom Marienlied in Frauenreut.

Erklärungen für alle Rechte und Reichnisse

Der Geschichtsforscher schaut in die Vergangenheit und findet in alten Urkunden verschiedene Ausdrücke, die heute für viele nicht geläufig sind. Daher dürfte eine Erklärung solcher Ausdrücke notwendig sein.

Um 500 hatte jeder Bauer seinen Hof, den er bebaute, dazu hatte der einzelne noch Anteil an den Almenden, das ist ungeteilter Stammbesitz an Wald, Wiese und Weide. Im 6. Jahrhundert Wurden die Huben = manus = Hof Privatbesitz. Nun kamen die Bayern unter fränkische Herrschaft, welche das Obereigentumsrecht an Grund und Boden beanspruchten. Kriegs­zeiten brachten das Lehenswesen. Der kleine Freie brauchte einen Schirm­herrn und da suchte er gewöhnlich lieber bei der Kirche oder bei einem Kloster Schutz als beim Adel. Daher die vielen Lehen Schenkungen an Kir­chen und Klöster. Gar viele Bauern wurden übervorteilt und am Schluß des 10. Jahrhunderts waren gar viele Bauern zu Hörigen oder Grundholden geworden. Die Höfe, die der Grundherr in eigener Verwaltung betrieb, hießen Fronhöfe. Der Verwalter hieß Maier = Moar = major, wozu man einen älteren Mann wählte. Der ganze Hof ist ein Gut mit 60 Morgen Acker­land, Wald und Wiesen werden nicht dazu gerechnet. Der halbe Hof (Hube, Hufe, Manse) umfaßt die Hälfte. Der Viertelhof heißt Lehen, der Achtelhof Bauselde, ein geringeres Wohngebäude Kobel. Der Sedelhof ist ein adeliger Besitz, dessen Pächter Sedelmaier hieß. Die anderen Bauern hießen Hofer, Huber, Hübler, Lehner, Wimmer kommt vom Widdum, Eder, Sellner, Häusler. Unfreie waren solche, die Felder für einen Gutsherrn besorgen mußten. Hörige solche, die ein Gut in Pacht hatten und dafür Abgaben leisten mußten. Freie besaßen Grund als freies Eigentum. Edle solche, welche Grundbesitz hatten und dann Unfreie damit belehnten. Leibeigene solche, die ganz von der Herrschaft abhängig waren. Frondienst und Scharwerk führte zur Leibeigenschaft. Obereigentümer waren gewöhnlich Klöster,

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Stifte, Adelige. Die Grundholden waren die Empfänger oder Nutznießer verliehener Güter. Die Grundholden mußten den Obereigentümern bei Besitzveränderung, bei Heiraten, bei Kauf und Tausch und im Erbgang hohe Abgaben entrichten, Laudemium genannt = Handlohn. Die Obereigentümer hatten Vorrechte in der Kirche und Schule, in der Gerichtsbarkeit, im Jagd-­und Fisch- und Forstrecht. Beim Erbrecht ging das verliehene Gut auf die Nachkommen des Grundholden über, beim Leibrecht gehörte es nur der verliehenen Person, bei Neustift erstreckte sich die Verleihung nur auf die Lebenszeit des Grundherrn, bei Freistift stand dem Verleiher die Abstif­tung oder Abmeierung des Grundholden jeder Zeit frei. Im Salbuch sind alle einer Gemeinde oder Pfarrei gehörigen Schenkungen, Stiftungen, Zin­sen und sonstigen Einkünfte eingetragen. Prekarie = Verleihung von Grund­stücken, fabrica = Baufonds. Reichnisse an Geld nannte man „Stift“. an Getreide „Gild“. Der Zehent entstand aus kirchlichen Verhältnissen, wurde ursprünglich freiwillig zum Unterhalt der Kirche und der Priester gegeben, später gesetzlich verlangt. Ein Viertel gehörte zum Unterhalte der Kirchen­beamten, ein Viertel dem Bischof, ein Viertel zur Herstellung der Kirchen­gebäude und ein Viertel zu wohltätigen Zwecken. Der Großzehent wurde von den Getreidearten verlangt, der Kleinzehent von den Garten- und Zaun­früchten, der Blutzehent von den zum landwirtschaftlichen Betrieb gehal­tenen Vieh (Eier, Milch, Butter, Käse, Wolle). Die Französische Revolu­tion und die Säkularisation und das Jahr 1848 haben diese Grundlasten und den Zehent aufgehoben. Mit den Läutgarben, dem Spendbrot, Altarkorn verhält es sich ähnlich.
Eligarten ist zeitweise ein Acker und dann wieder Wiese, die Peunt ist das beständig umzäunte Hausland.

Wie der Keferloher Pferdemarkt entstand.

Als Kaiser Otto der Große mit den Hunnen auf dem Lechfelde stritt, neigte sich anfangs der Sieg auf die Seite der auf kleinen, windschnellen Rossen gar leicht beweglichen Feinde. Den Deutschen gebrach es an leichter Reiterei. Daher kamen sie plötzlich in große Gefahr, so daß der Kaiser selbst einen Augenblick den Tag verloren gab und ausrief: „Dawider ver­mögen Menschen nichts, da muß Gott helfen!“ Um so größer war seine Freude, als er die Bayern mit ihren vielen und zahlreichen Pferden heran­kommen sah. Mehrere Anführer schlug er zu Rittern, obgleich sie nur Bauernkittel trugen; auch soll er das Volksfest der Wettrennen, sowie den Keferloher Pferdemarkt gestiftet haben. Zwei Hauptleute jenes Tages sol­len eifersüchtige Nebenbuhler gewesen sein. Niklas und Balthauser waren ihre Namen. Einer wollte es dem anderen zuvortun an Pracht der Waffen und der Rosse, des Hasses und des Kirchgangs, der Knechte und der Mar­ställe. Der Wetteifer entartete in Neid und Haß. Zuletzt wollten sie einan­der nicht einmal mehr in der Kirche erblicken. Jeder baute sein eigenes Gotteshaus, jener das Jakobs-, dieser das Niklaskirchlein. Ein dritter Nach­bar auf der Georgenschwaige zu Milbertshofen, der Keferloher, ließ sich beiden zum Trotz einen Pflug von purem Silber machen aus der

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unermeßlichen Beute. Er spannte die schönsten vier Pferde dran und setzte den Silberpflug mit dem Viergespann in sein Wappenschild. Nach Schöpp­ners Sagenbuch. Seit dieser Zeit soll der Keferloher Markt stattfinden. Keferloh liegt bei Putzbrunn im Südosten von München, hat zwei Höfe und ein Kirchlein romanischen Stiles und den heiligen Ägidius als Patron. Keferloh heißt Waldplatz mit Käfern und ist rings mit Wald umgeben. Urkundlich kommt es schon 1170 vor. Schon seit dem 14. Jahrhundert fin­det dort anfangs September ein großer Pferdemarkt statt, zu dem die Be­völkerung weit und breit zusammenströmt. Besonders werden dort junge Pferde gekauft. Bekannt sind die Keferloher Maßkrüge ohne Krug­deckel und die Keferloher Büschel, die die jungen Leute auf den Hut stecken. Der Keferlohermarkt ist ein Bauernfeiertag in der ganzen Um­gebung. Der Volkswitz sagt: es geht keferloherisch zu: das heißt derb und ausgelassen.

Die Sage vom Teufelsgraben.

Der Teufelsgraben befindet sich zwischen Holzkirchen und Wester­ham, zwischen Isar und Mangfall. Die Sage erzählt uns da nach Schöppner:

Ein Herzog von Bayern entzweite sich mit einem Bischof von Freising wegen des Isarzolles. Da gedachte er dem Bischof einen Possen zu spielen, wenn er mittels eines Grabens die Isar in ein neues Rinnsal leite, so daß sie Freising nicht mehr berührte. Das Werk war aber so schwierig, daß es nicht ausgeführt wurde. Nach Dr. Sepp soll diesen Graben der Teufel ge­graben haben: Ein Mesner, der schon frühzeitig aufgestanden war, hörte den Lärm von dem vielen Schaufeln und fragte: „Was machst du da?“ Der Teufel antwortete: „Und wenn ich die Isar hier ableiten will, was geht das dich an?“ „Es hat den Anschein, du möchtest heute noch fertig werden,‘ sagte der Mesner, „Gilt es eine Wette um den Preis deiner Seele,“ versetzte der „Gott-sei-bei-uns“, „bevor noch die Frühglocke läutet, werde ich mit dem Graben fertig.“ Der Mesner schlug ein, „wenn auch für mich nichts herausschaut.“ Bald aber kam ihm doch ein Grausen, er machte sich auf und läutete vor der Zeit die Gebetglocke. Der Teufel machte Reißaus, als die Hähne ringsum krähten. Andere sagen, der Teufel wollte die Isar nach dem Chiemsee leiten, wieder andere behaupten, der Müller von der Mangfall wollte mehr Wasser haben, doch er fürchtete sich und ließ den Hahn aus, der sein Kikeriki krähte und die Wette war verspielt.

Der Teufelsgraben ist ein mächtig tiefer Graben und sehenswert. Wie er entstanden ist, bleibt unbekannt. Vielleicht ist es ein Rinnsal von stürmischen Wasser aus früheren Zeiten.

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Aus dem Quell der Jahreszeiten

Von Wolfgang Koller

Vorösterlicher Tag

In den nackten prallen Armen grauer Bäume
Liegt ein blauer Frühlingstag,
Von den glatten Rinden tropft das Eis,
Das noch gestern blank auf allen Feldern lag.

Mägde gehen mit bunten Tüchern auf den Wiesen,
Österlich kräht schon der Hahn.
Dünger duftet warm auf Feldern
Und die Fruchtbarkeit fängt an.

In den blauen Schatten nördlicher Gehänge
Schläfert Schnee am Waldesrand;
Doch der Frühling führt mit sanftem Drucke
Ihn wie einen Trunknen aus dem Land.

Erntetag

Schon bricht septemberblau der Himmel um die Hügel,
im zweiten Saft die Wiesen wieder grün sich färben
und weißlich schäumt der Schierling wuchernd hin.

Aufgespeichert in den Wäldern
quillt die Kühle der gestirnten Nacht ins heiße Tal des Vormittags.
Sensen schwirren knechtgeschwungen durch das Korn
und junge Mägde mühen sich die Garben aufzubinden.
Ihre blanken Arme sind wie reife Felder. Kupferbraun steht noch der Weizen, rasch im Mittag rösten seine Körner. Stehst du still an seinen Äckern,
hörst du den Herd der Ähren knistern
als sprängen unter Feuer alle Fruchtgehäuse auf.

Über den Schienen einer kleinen Bahn
flimmern die Lüfte wie an Junitagen,
wenn das Heu vor Dürre auf den Dämmen raucht.
Die zarten Blumen der Kartoffel blüh’n verspätet aus den Trieben
und kleine gelbe Monde leuchten zwischen weißen Blütenwolken.
Doch satter flammen inmitten der Felder die Schalen des Mohns.

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Auf der weißen Straße tragen Kinder Henkelkörbe,
mit Himbeerfrucht gehäuft, aus Wälderschlägen heim.
Singend ziehen sie vorbei am neugebauten Friedhof vor dem Dorfe,
der wie ein Strauß von Garten- und von Wiesenblumen brennt,
indeß gebaugt der alte abgedankte Pfarrer
mühsam über die geputzte Mauer schaut
und denkt, wo er sein Grab einst findet.

Abend im Späfsommer

Der Abend schlägt den Wald in Bann,
Es hält das Tal den Atem an,
Der Mond ist aufgegangen.
Ein warmer Tag verdämmert mild,
Im Westen prunkt sein goldnes Bild,
Die Nacht nun zu empfangen.

Die blauen Berge werden fern,
Bald leuchtet uns der Abendstern
Den Himmel aufzuschließen.
Die Mutter trägt ihr Kindlein ein
Und zwischen Nacht- und Tagesschein
Ein Traum kommt aus den Wiesen.

Der Bauer ruht auf seiner Bank,
Er lobt den schönen Tag mit Dank,
Die Ernte ist geborgen.
Er läßt der Welt nun ihren Lauf
Und spart dem komm’den Jahre auf
Die altgewohnten Sorgen.

Gar reich ist jetzt die Nacht eritpflückt,
Gestorben ist, was uns bedrückt,
Die Ängste, die uns trafen.
Wir treten in die Kammer ein,
Laßt uns in Frieden müde sein
Und laßt uns ruhig schlafen

Herbstlicher Morgen

Warm in Braun die Äcker fließen,
Hügelhänge waldwärts zieh’n,
Und die reifbetauten Wiesen
Silbern in den Morgen blüh’n.

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Junge Nebel sich entwolken
Aus des Flusses kalter Gruft,
ürme schon und Dächer steigen
Strahlend in die Morgenluft.

Wo Erd‘ und Himmel sich berühren,
Wächst der Tag aus zartem Tau
Tief und tiefer in des Herbstes
Hochgewölbtes Himmelsblau.

Sonntagabend im Januar

Jeder Baum liebt seinen Wipfel
In das klare Abendlicht,
Schnee ist spärlich ausgestreut,
halber Mond sich blaß erneut,
Und die Stille ruht in sich.

Rehe suchen ins Gehölze
Und die Fichten dichter steh’n,
Unterm Schritt die Straße klingt,
Eine Kinderstimme singt,
Bauern redend heimwärts geh’n.

Ferne Berge hell noch schimmern
Und der Abend flammet sacht.
Raben ziehen hin im Flug
Und der Wald hält tief im Krug
Uns bereit den Trunk der Nacht.

Verlassener Turm und Friedhof in Beuern

Gras und Klee sind hingewuchert,
Morsch sind Hügel, Kreuz und Stein,
Tränen nicht und Klagen hallen,
Nur im Herbst die Apfel fallen
aus den Bauerngärten ein.

Abgetragen ward die Kirche,
Stehen blieb der leere Turm,
Wetter nagt ihn an von Westen,
Keine Fahne schwingt bei Festen, Keine
Glocke läutet Sturm.

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Doch aus Wäldern fliegt der Same,
Unterm Schall-Loch wächst ein Baum,
Sieh, das alte Turmgemäuer
Speiset ihn und hält ihn freier
Und gibt zähen Wurzeln Raum.

Unten nisten Heckenvögel,
Einen Dornzweig bricht die Braut.
Bienen saugen aus den Blüten,
Kraft der Erde, die aus müden
Leibern in Jahrhunderten gebaut.

Vom nahen Hof Geranien leuchten,
Auferstehung kräht der Hahn,
Singend kommen Bauernjungen
Über Gräber froh gesprungen,
Jenseits lächelt toter Ahn.

Meiner Heimat

Du bist wie ein Hof von altersher,
An Wiesen, Feldern, Wäldern schwer,
Du nährst, gibst Arbeit und Gesetz,
Der Herrgott hält dir ’s Fischernetz:
So wird dir Wohlstand und Gedeih’n,
Magst ruhig dich des Daseins freu’n.
Sieh, aus der Hügel. rundem Faß
Quillt klar und kalt der Bäche Naß,
Das Mühlrad rundet seinen Lauf,
Forellen peitschen schimmernd auf.
Es saftet Kraut und Honigklee,
Die Biene summt, es flieht das Reh.

Du bist wie ein Hof mit leiblebigem Gut,
Jung pulst in dir das alte Blut,
Du feierst Taufe, Eh und Tod,
Ißt Apfelmark und Roggenbrot,
Hast ’s Pferd vorm Pflug, im Stall das Rind,
In der Bettstatt ’s dralle Bauernkind.
Knecht und Magd am Tag dir werkt,
Der Ehhalte den Hof dir stärkt,
Sie streuen den, Samen, sie ernten das Korn,
Sie melken die Kühe, sie kränzen das Horn.
Der Feste alter heilger Kreis
Ihnen Labung für Leib und Seele weiß.

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Du bist wie ein FIof, nach des Tages Müh’n,
Magst friedlich in die Kühle des Abends blüh’n,
Wie ein Haus, das unterm Nußbaum steht,
Ruht dämmernd der Hügel, lichtüberweht.
Die wilde Taube gurrt ins Tal,
Die Lerche singt zum Abendmahl,
Kapellen glocken ins letzte Licht,
Feierlich, Heimat, ist dein Abendgesicht:
Stehst getauft, gefirmt vom Heiligen Geist,
Vom Sohn erlöst, vom Vater gespeist.
Bist selbst uns Gnade und heiliges Pfand,
Du irdischer Garten, du Mutterland.

 

Schlußwort

Wer die Heimat nicht versteht, die er sieht, wie soll der die Fremde ver­stehen, die er nicht sieht? An die teure Heimat schließ dich an, die halte fest von ganzem Herzen! Wie schön ist unsere Heimat Glonn!

Geh hin nach Glonn und schau dir ’s an,
Was Menschensprach nicht schildern kann,
Wo Gott der Herr noch hinterließ,
Ein Stück vom schönen Paradies.

Glonn ist von Bergen und schattigen, abwechslungsreichen Wäldern um­geben, mit herrlichem Ausblick auf die Alpenwelt, von fröhlich frisch­sprudelnden Quellen und Bächen durchrieselt, mit sauberen Bädern in nächster Umgebung ausgestattet. Reizend schön zu jeder Jahreszeit:

Früchte verleihet der Herbst; schön ist durch Ernten der Sommer;
Blumen gewähret der Lenz; mild ist der Winter am Herd.

Heilig muß uns unser Heimatland sein. Wir können auf ein ehrwürdiges Alter unserer Ahnen zurückblicken, weil Glonn von den Kelten seinen Na­men erhalten hat. Das Bauernvolk war von jeher der Jungbrunnen der ganzen Nation, durch Kinderreichtum, Abhärtung, Fleiß und Vaterlands­liebe. Wenn man die Taufbücher aus früheren Zeiten durchschaut, so sieht man, daß kein anderer Stand den Kinderreichtum des Bauernstandes er­reicht. Nirgends wurde das alte Herkommen und Brauchtum. die Volks­tracht und das Volkstum, die gute Art und Sitte mehr geschützt und ge­pflegt als auf dem Lande. Dazu bot das christliche Kirchenjahr reichlich Gelegenheit mit den verschiedenen Festgebräuchen, ferner die Feste bei Tauf-, Hochzeits- und Trauerfeierlichkeiten. 0 wie schön war dies früher Wir erleben allmählich infolge der modernen Zeit eine. Umwandlung: Un­ruhe und Hast, alte Trachten und Gebräuche verschwinden. Die Sonn- und Feiertage waren früher Tage der. Ruhe und Stille, sie gehörten ganz beson­ders Gott dem Herrn und der Heimatspflege. Heute werden die Sonntage Tage der Unruhe: -man- ist überall, nur nicht daheim. Alles gleicht sich der Stadt au: Kleidung, Wohnungseinrichtungsgegenstände, Sitten und Ge­bräuche. Leider geht vieles von guter Sitte und von gutem Brauchtum verloren. Man hält nicht mehr zäh an diesen Dingen fest.

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Zeiten entschwinden, gar still und unmerklich beschleicht uns das Alter; Tage entfliehen: sie hält nimmer ein Zügel zurück.
Das Landvolk ist mit dem Heimatboden aufs engste verbunden und liebt die Heimat wie die Mutter ihr Kind. Das Landvolk singt am liebsten Hei­mat- und Elternlieder. Möge dieses Heimatbuch bei allen meinen -lieben Landsleuten die Heimatliebe stärken und erhalten.

O liebe Glonner! Bleibt der Heimat treu!
Gelobt der Heimat Liebe stets aufs neu!
Das Vöglein liebt die Heimat, kehrt stets wieder
Und singt daheim die allerschönsten Lieder.

‚.Von der Heimaterde scheiden,
O, wohl ist es hart irnd herbe!
Muß ich scheiden ohne Hoffnung,
Bin ich tot, bevor ich sterbe.
Zittert! In des Lebens Mitte
Sind vom Tode wir umgeben:
Auf der Heid‘ ein Wolkenschatten
Fährt dahin das Menschenleben!
Soll ein Menschenauge schauen,
Muß der Himmel sich erschließen
Und ein Abglanz seines Lichtes
In das dunkle Herz sich gießen!“

(v. Weber)


Ansicht von Epfenhausen

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Pfarrerdenkmal in Epfenhausen 1934

Epfenhausen

Epfenhausen ist eine alte Siedlungsstätte. Der gotische Turm der Kirche stammt aus dem 14. Jahrhundert. Die Schweden haben 1647 die ganze Ort­schaft mit der Kirche niedergebrannt, nur der ausgebrannte Turm blieb stehen. Die jetzige Kirche wurde 1715 im Renaissance-Barockstil, die Al­täre im Rokokostil gebaut. Mariä Himmelfahrt ist die Patronin. Die Fi­guren wurden von den Brüdern Lorenz und Johann Loydl in Landsberg ge­schnitzt. Der Baumeister der Kirche war Josef Schmuzer von der Wesso­brimnerschule, der den Bau um 2800 fl. übernahm. Seit 1914 ist der Schreiber dieses Buches Pfarrer in Epfenhausen, das an der Bahnlinie Mün­chen-Kaufering liegt, 6,5 km von Landsberg entfernt.

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Quellenangabe

Reichs-Kreis-Ordinariatsarchiv München.    Pfarrarchiv Glonn. – Kreisarchiv Landshut. – Oberbayrisches Archiv. – Monumenta Boica. – Maier-­Westermayer, Beschreibung von München und Freising. – Deutinger, Bei­träge …ältere Matrikeln. – Meichelbeck, Hist. Fris. – Hundt, Stamm­buch, Cartular des Klosters Ebersberg. (Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften 14. Band 3. Abtl.) – Wening, Topographie von Bayern. – Apian, Tpographie von Bayern. Götz, Geogr. Handbuch von Bayern. – Merian, Topographie von Bayern. – Bitterauf, Die Traditionsbücher des-Hochstifts Freising. – Öfele, Rerum Boicarurn. – Dr. Riehl, Bavaria. – Bayerland, Jahrgang 1895. – Kunstdenkmale, Heft 17. – Dr. Wiedemanii. Die Pienzenauer; die Geschichte von Beiharting, Kirchdorf, Höhenrain, Spiel­berg. – Paulhuber, Geschichte von Ebersberg. – Heimbucher, Geschichte von Miesbach, Holzkirchen. Huber, Einführung des Christentums. Dr. Höfler, Wald- und Baumkult, Volksmedizin und Aberglaube. – Wes­singer, Bayrische Orts- und Flußnamen. – Gotthard, Ortsnamen von Ober­bayern. – Obernberg, Reisen . . . – Monatsschriften des Hist. Vereins von Oberbayern. – Riezier, Jägergeld und Nachtselden. – Heigenmooser, Ere­mitenschulen. – Viele andere Ortsgeschichten der Umgebung von Glomi Zeitschriften, Privaturkunden, persönliche Mitteilungen. – Dr. Hindringer. Roßkult und Weiherosse.

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