Januar

Die Glonner Schulhäuser

Wer mehr als diese sehr kurze Zusammenfassung wissen möchte, liest nach in den weiter unten als Link angefügten Veröffentlichungen von Hans Obermair, Rudolf Gerer, und Günter Staudter

Schulunterricht gab es in Glonn mindestens seit dem Jahr 1560, wenn auch sicher nur unregelmäßig, da die Teilnahme am Unterricht freiwillig war und der Lehrer von der Gemeinde und den Schülern unterhalten werden musste. Diesen Unterhalt zu sichern machte eine Schenkung der Witwe Zächerlin im Jahre 1642 leichter und so ist zu vermuten, dass es ab diesem Zeitpunkt durchgehend eine besetzte Schulstelle gab; wahrscheinlich wurde um diese Zeit auch ein allererstes Gebäude nur für Schulzwecke gebaut. Dieses Häuschen in dem der Lehrer sowohl wohnte als auch Unterricht hielt, stand ungefähr zwischen dem (heutigen) östlichen Kirchenaufgang und der (heutigen) Straße und war im Jahre 1801 so verfallen und elend, dass man über den Bau eines neuen Schulhauses nachdenken musste. Im Jahr 1813 wurde dieses dann auch gebaut, an der Ecke Prof.-Lebsche /Wolfgang -Wagner Straße, als Anbau an das schon bestehende Kooperatorenhaus. In diesem einstöckigen Schulhäuschen befand sich im Erdgeschoss ein Schulsaal, ca. 11 mal 6 Meter groß, eine kleine Küche und eine Kammer, im Dachgeschoss ein Schulsaal für die „Industrieschule“ (Handarbeit). Rund 100 Schüler wurden um 1813 dort unterrichtet, dazu kamen noch die Feiertagschüler. Bis 1831 wuchs die Zahl auf rund 140 Werktagsschüler. 1838 kaufte Krämer Steinberger (heute OMG Moden) das Haus und die Gemeinde errichtete gegenüber ein neues, geräumiges, zweistöckiges Schulhaus, mit zwei Schulsälen und einer Lehrerwohnung. Bis 1902 wurden dort  alle Kinder aus glonn und den umliegenden Weilern unterrichtet. Wie Niedermaier in seiner Chronik schreibt, lag die Schule so zentral, dass kein Kind mehr als eine dreiviertel Stunde Weg hatte. 1899 wurde der Grundstein für ein weiteres Schulhaus, das Mädchenschulhaus errichtet. Pfarrer Josef Späth, der Initiator dieses Baus stiftete zu diesem Zwecke eine Erbschaft und stellte ein Grundstück zur Verfügung. 1902 schenkte Pfarrer Späth den Bau der Gemeinde mit der Auflage, dass dort immer Klosterschwestern unterrichten sollten. Als die Nationalsozialisten 1937 den Unterricht durch die Schulschwestern verboten, fiel das Gebäude, wie es Pfarrer Joseph Späth in seinem Schenkungsvertrag festgelegt hatte,  wieder an die Kirche zurück.

In diesen beiden Schulhäusern fand bis 1957 der Unterricht für alle Kinder statt, auch war ab 1930 der Kindergarten dort untergebracht.
1957 baute die Gemeinde unter großen finanziellen Anstrengungen das neue Schulhaus am heutigen Platz, das in den folgenden Jahren und Jahrzehnten immer wieder erweitert und an die veränderten Bedürfnisse angepasst wurde.

 

Literatur

 

 

 

Hans Obermair: „Glonner Geschichte und Geschichten“ – hier Seite 92 :“Beiträge zur Schulgeschichte Glonns bis 1814“; Hrsg.: CSU Glonn

Rudolf Gerer:„100 Jahre Klosterschule Glonn 1902-2002“ ; Hrsg.: Kultur-und Verschönerungsverein Glonn

Rudolf Gerer und Günter Staudter: „Volksschule Glonn – Vergangenheit und Gegenwart“; Hrsg.: Volksschule Glonn  – hier: Seite 4-20: Die Anfänge bis 1957

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