Vier Tage Dorffest Glonn? Eigentlich stimmt das gar nicht. Wer die Tage vor und nach dem Fest über den Platz schlendert, kann neben dem Festtrubel, der den Ort für einen paar Tage in Ausnahmezustand versetzt, sehen, warum das Fest nun schon das 28. Mal erfolgreich über die Bühne ging. Eigentlich geht´s nämlich schon viel früher los und hört danach nicht gleich wieder auf. Da wird neben der monatelangen Planung im Vorfeld viel gearbeitet am Auf- und Abbau, müde und erschöpft ist man auch, aber so richtig scheint die Energie und Freude am gemeinsamen Tun nicht ausgehen zu wollen. Die Feierlaune liegt also schon lange in der Luft, bei den Glonnern, ebenso wie bei den Organisatoren und wenn am Freitag dann zum Anstich die Vorstände des Dorffestvereins die erste Mass in den Händen halten, überträgt sich diese Atmosphäre schnell auf die Besucher mit einem „Endlich-gehts-los“-Gefühl.
Und das tat´s dann auch mit dem Open Air Konzert von Nirwana, das den Dorffestplatz in Partylaune tauchte und das Motto „Heid geh ma morgn erst in Bett“ problemlos beim Publikum ankommen ließ. Auch die Bar hatte alle Hände voll zu tun, den Durst der lauen Sommernacht zu bedienen.
Die ersten, die dem Dorffest am Samstag wieder Leben einhauchten, waren dann die Kinder, die zum WSV Spielefest zwar einen Gewitterschauer über sich ergehen lassen mussten, aber sich letztlich nicht von ihrem Programm abhielten ließen. Der Himmel hatte mit dem Abendprogramm ein Einsehen, so dass die Glonner Musi vor einem vollen Platz aufspielte und das Publikum darüber hinaus die Auftritte der Trachtler bewundern konnte.
Am Sonntag entschied man nach Gottesdienst und Frühschoppen, dem Wetter nicht zu trauen und das geplante Human-Kicker-Turnier in die Schulturnhalle zu verlegen. Die Not wurde letztlich zur Tugend und es boten insgesamt 18 antretende Mannschaften in der brodelnden Halle ihrem Publikum mehr als spannende und unterhaltsame Partien im Kampf um den Sieg – während sich draußen tatsächlich ergiebige Schauer auf den Dorffestplatz ergossen. Für sich Entscheiden konnte das Turnier letztlich die Mannschaft „1860“ – eins der jüngsten Teams unter den Angemeldeten. Die Organisatoren des Turniers resümierten am Sonntag nicht ganz unerschöpft, aber mehr als zufrieden den Verlauf eines gelungenen Dorffesthighlights mit der sich einmal mehr bestätigenden Einsicht: Zusammen lässt sich sowas auf die Beine stellen, macht durchaus auch Arbeit, aber vor allem Spaß. Der leider verregnete Abend drängte die verbliebenen Besucher in die Hütten, wo dann allerdings ausgelassen weiter gefeiert wurde.
Der Montagabend lockte mit wieder blauem Himmel und zog die immer noch Dorffesthungrigen bereits am frühen Abend auf den Platz zu einem mehr als ausgelassenen Abend bei nochmals leckerem Essen und Musik mit Tanzlaune. Die Erleichterung, ein langes Festwochenende zu einem guten Ende gebracht zu haben, stand dem einen oder anderen Dorffestvorstand durchaus ins Gesicht geschrieben, spiegelte aber so wie zu Anfang des Fests die Stimmung des Tages gut wider: „Schön, dass es so gut gelaufen ist“ und letztlich bleibt auch in diesem Jahr die Gewissheit: nach dem Dorffest ist vor dem Dorffest.
Monika Wilken