Grußwort von Pfarrer Siegfried Schöpf

Jedes Dorf hat sein eigenes Gesicht, so wie es eben das örtliche Geschehen durch die Jahrhunderte geprägt hat.
Ein besonders prägnanter Punkt ist dabei auch immer das Gotteshaus. Wolfgang Koller hat es dabei in seiner Festschrift zum Jubiläum des Marktes Glonn 1974 so beschrieben: „Im hinteren Reisenthai (…) sitzt die Kuppel der Kirche von Frauenreuth wie ein riesiges Osterei mitten in der Wiese überm Hang“
Vor 300 Jahren, am 18. Juni 1707 wurde diese Kirche eingeweiht. Doch auch schon vorher stand hier eine Kirche zu Ehren „unserer Frau z’Reith“. Viele Wallfahrer suchten Hilfe bei der Muttergottes, was die vielen Votivtafeln belegen. Und so ist auch das Gnadenbild der „Sedes Sapientia“ (Sitz der Weisheit) um 1500 entstanden. Weil aber die alte, baufällige Kirche die vielen Wallfahrer nicht mehr fasste, musste eine Neue errichtet werden. Und so suchen bis heute noch Menschen Trost und Hilfe bei der Muttergottes in Frauenreuth.
Viele sind es auch, die sich immer wieder in besonderer Weise um unsere Filialkirche bemühen, die sich einsetzen um den Erhalt dieses Gotteshauses und damit das Gesicht unserer Heimat bewahren. Allen, die sich in irgend einer Art um unsere Frauenreuther Kirche bemühen, möchte ich hier ein ganz herzliches Vergelt’s Gott sagen.
Aber mit dieser Kirche wollen wir nicht nur unsere Heimat gestalten, sondern hier sollte vor allem unsere Seele ein wenig vor dem Bild der Mutter Gottes zur Ruhe kommen und neue Kraft finden.
Ich wünsche allen, die in unsere Frauenreuther Kirche kommen, dass sie die Nähe und die Hilfe Gottes durch die liebende Hand Mariens spüren. Und allen, die den 300. Jahrestag der Kirchweih mit uns feiern wünsche ich Freude für ihren Glauben.

Ihr Pfarrer
Siegfried Schöpf